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Dow Jones: Droht nun Währungskrieg? Dax: Beiersdorf profitiert von Nivea-Plus ATX: Gewinneinbruch bei der voestalpine
Nach einem Kursrutsch am Montag konnten sich die internationalen Aktienmärkte zwar beruhigen, aufzuholen waren die Verluste aber nicht. Der USLeitindex Dow Jones erlitt sogar den bislang schlimmsten Tag des Jahres zum Wochenbeginn. Grund für die Verunsicherung der Anleger war, dass die chinesische Zentralbank den Yuan kurzfristig abwertete. Dadurch drohte der Handelskrieg zwischen Amerika und China zum Währungskrieg auszuarten. Am Dienstag wurde die Abwertung aber wieder gebremst.
Für positive Stimmung der Investoren sorgten auf der anderen Seite Hoffnungen auf weitere geldpolitische Maßnahmen. Zuletzt gab es in Indien, Thailand und Neuseeland Leitzinssenkungen, die unerwartet hoch ausfielen.
Unter den Einzeltiteln stach Walt Disney negativ hervor: Der US-Unterhaltungskonzern hatte die Erwartungen an das abgelaufene Geschäftsjahr trotz des Erfolgs des Films „Avengers: Endgame“verfehlt. Belastend waren die Sonderkosten durch Zukäufe und die Investitionen in den Aufbau des eigenen Streaming-Geschäfts. Einen Kurssprung von 74 auf über 90 Dollar gab es hingegen bei der Tinder-Mutterfirma Match, die mit besseren Quartalszahlen punktete.
In Deutschland profitiert Beiersdorf vom guten Absatz der Marke Nivea, die deutlich stärker zulegt als die Klebstoffsparte Tesa. Nicht zu bremsen scheint Zahlungsdienstleister Wirecard, der seine Ertragsziele erneut nach oben schraubte. Den höchsten Quartalsgewinn seit vier Jahren vermeldete wiederum Versicherungsriese Münchener Rück.
In Österreich gaben gleich mehrere Firmen sinkende Gewinne bekannt: Bei der voestalpine brach der Profit im Quartal gar um gut 60% auf 90,4 Mio. € ein. Das lag an den hohen Eisenerzpreisen und der gesunkenen Nachfrage seitens der Automobilindustrie. Faserhersteller Lenzing machte im 1. Halbjahr um 16% weniger Gewinn. Zäh läuft es derzeit auch beim Autozulieferer Polytec.