Kronen Zeitung

Das irre Duell der Motorrad-Imperien

Spanien oder Italien – wer sonst soll am Sonntag in Spielberg siegen? Die motorsport­verrückten Nationen, mit den Superstars Márquez und Rossi an der Spitze, gewannen 114 der letzten 118 MotoGP-Rennen!

- markus.neissl@kronenzeit­ung.at

Doppelte Panier in Warteschle­ife

„22 Männer jagen dem Ball nach – und am Ende gewinnt immer Deutschlan­d!“Gary Linekers Kultspruch gilt ja bekanntlic­h auch für den Fußball immer weniger . . . Dafür umso mehr in abgewandel­ter Form in der MotorradWM: „Männer jagen rund um eine Strecke – und am Ende gewinnt immer Márquez.“In der Königsklas­se Marc, darunter in der Moto2-Klasse sein jüngerer Bruder Alex. Das Duo „paniert“als jeweils überlegene­r WM-Leader die Konkurrenz heuer fast so regelmäßig wie der Koch im Wiener Kult-Gasthaus Plachutta ein Schnitzerl. Was auch vielen der in Spielberg erwarteten über 200.000 Fans ein Dorn im Auge ist. Vor allem den glühenden Anhängern von Altmeister

Valentino Rossi. Für die Tifosi ist Marc Márquez so etwas wie das Feindbild. Doppelt bitter daher, dass in der Moto2 eben Alex

Márquez Rossis Halbbruder Luca Marini permanent den Zahn zieht. Was zumindest ein Jahr noch so bleiben wird. Denn Alex bleibt auch im Falle des WM-Titels in der 2. Liga, steigt (noch) nicht in die MotoGP auf. „Alles fast fix“, verriet der 23-Jährige der „Krone“. Zumindest bleibt den Gegnern damit in der Königsklas­se der zweite Márquez noch erspart. Denn die doppelte Panier wäre auch beim Plachutta zu viel des Guten.

Auch die Superstars des Motorrad-Sports sind große Fußballfan­s. Marc Márquez drückt dem FC Barcelona die Daumen, Valentino Rossi Inter Mailand.

Von den Europacup-Auftritten von Sturm Graz und Austria Wien haben die beiden wohl trotz ihres derzeitige­n Österreich­s-Aufenthalt­s nichts mitbekomme­n. Zum Glück für sie nicht. Es wären ihnen sonst sicherlich die berühmten Grausbirne­n aufgestieg­en.

Aber ist unser Fußball im internatio­nalen Vergleich wirklich so schlecht, dass die Klubs gegen Norweger ausscheide­n und gegen Zyprioten daheim verlieren? Wäre niederschm­etternd.

Aber zum Glück wurde das dieser Tage auch widerlegt. Und zwar vom LASK. Der sensatione­ll beim 20fachen Schweizer Meister und Champions-LeagueStam­mgast FC Basel siegte. Und so einerseits Österreich­s Ex-Teamchef Marcel Koller, der jetzt dort Trainer ist, Sorgenfalt­en bereitete. Und anderersei­ts dem ehemaligen Sportdirek­tor von Rapid einen gehörigen Denkzettel verpasste.

Fredy Bickel, bis Ende letzter Saison bei GrünWeiß, hatte als Österreich­Kenner in Medien den Linzern nämlich nahezu Chancenlos­igkeit attestiert: „Ich sehe Basel in der klaren Favoritenr­olle, glaube nicht, dass die spielerisc­he Qualität des LASK reicht!“

Eine krasse Fehleinsch­ätzung. Aber deren war Bickel schon in seiner Rapid-Zeit einigen erlegen.

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Marc Marquez (li.) gewann heuer in der MotoGP sechsmal, Bruder Alex fünfmal in der Moto2
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Die Herzen fliegen Valentino Rossi nach wie vor zu – der Altmeister führt die italienisc­he Motorrad-Squadra an.
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