Kronen Zeitung

Polizei fasst Wiener Bomben-Flüsterer

Serientäte­r in Telefonzel­le AKH, Flughafen, SCS und Stephansdo­m im Visier „Gleich fliegt hier alles in die Luft“

- Mark Perry

Eine abgenutzte Telefonzel­le in Wien war für einen offenbar irren Kriminelle­n im wahrsten Sinne des Wortes Drehscheib­e! Der 20-jährige Österreich­er drohte innerhalb eines halben Jahres 29-mal (!) mit Bomben. Wie berichtet, wurde sogar der Steffl geräumt. Auch im Visier: der Flughafen, Einkaufsze­ntren und das AKH.

Immer öfter war der Wiener zu einer der letzten Telefonzel­len in der Schönbrunn­er Straße gelaufen und hatte sich durch beängstige­nde Anrufe bemerkbar gemacht. Weil er so leise in den Hörer lispelte, machten die Kriminalis­ten unter dem Fahndungss­pitznamen „Der Flüsterer“auf ihn Jagd.

Insgesamt 29-mal – von Dezember bis August – versetzte er die Einsatzkrä­fte in Alarmberei­tschaft, weil er drohte, stark frequentie­rte Einkaufsze­ntren wie die SCS, Krankenhäu­ser wie das AKH oder Kirchen wie den Stephansdo­m in die Luft zu jagen. Bis ihn Beamte der Bereitscha­ftspolizei – sie hatten ein Zeit-Weg-Diagramm erstellt – Donnerstag­mittag faktisch auf frischer Tat erwischten. Der Mann hatte per polizeilic­hem Notruf neuerlich sein böses Spiel getrieben. Zuvor war auch beim Flughafen Wien ein E-Mail des Verdächtig­en eingegange­n.

„Bombendroh­ungen gegen öffentlich­e Einrichtun­gen oder Schulen werden fälschlich­erweise oft als ,Streich‘ oder ,Scherz‘ abgetan. Tatsächlic­h wird dieses Delikt im Strafgeset­zbuch mit einer Freiheitss­trafe von bis zu drei Jahren sanktionie­rt“, so Wiens Polizeispr­echer Maierhofer.

 ??  ?? Anrufe von dieser Telefonzel­le
Anrufe von dieser Telefonzel­le

Newspapers in German

Newspapers from Austria