Texas lockert Waffengesetze
Nach dem jüngsten Massaker in einem Einkaufszentrum El Pasos, bei dem 22 Menschen erschossen worden sind, reagiert Texas jetzt in einer Art und Weise, die Europäer fassungslos den Kopf schütteln lässt: Die ohnehin laschen Waffengesetze werden neuerlich gelockert. In Hinkunft sind Waffen etwa auch in Kirchen, Synagogen oder Schulen erlaubt.
„Es gibt keine waffenfreien Zonen mehr“, zitiert CNN die Senatorin Donna Campbell. „Es ergibt keinen Sinn, die guten Jungs zu entwaffnen und gesetzestreuen Bürgern die Möglichkeit zu nehmen, sich zu verteidigen, wenn Gewalttäter das Gesetz brechen und großes Unheil anrichten.“
Eine sehr amerikanische Begründung.
Eine Erklärung für dieses Denken lieferte die texanische Waffenhändlerin Kimberly Barry jüngst in einem Interview für die deutsche Zeitung „Die Welt“: „Sie müssen das historisch sehen. Amerika ist als ein Gemeinwesen entstanden, in dem es für normale Bürger wichtig war, sich selbst zu verteidigen. Der Staat hat hier erst spät Schutzfunktionen übernommen, die er in Europa von alters her hat. Darum garantiert der zweite Verfassungszusatz allen Amerikanern das Recht, Waffen zu tragen. Es handelt sich nicht um ein Gesetz, das man einfach so abschaffen kann. Es ist die Verfassung, unser Freiheitsverständnis.“
„Waffen“, sagt sie, „bedeuten Selbstschutz. Und Selbstschutz bedeutet Freiheit.“
Daher wird sich so rasch nichts ändern . . .