Kronen Zeitung

Texas lockert Waffengese­tze

- Christian.hauenstein@kronenzeit­ung.at

Nach dem jüngsten Massaker in einem Einkaufsze­ntrum El Pasos, bei dem 22 Menschen erschossen worden sind, reagiert Texas jetzt in einer Art und Weise, die Europäer fassungslo­s den Kopf schütteln lässt: Die ohnehin laschen Waffengese­tze werden neuerlich gelockert. In Hinkunft sind Waffen etwa auch in Kirchen, Synagogen oder Schulen erlaubt.

„Es gibt keine waffenfrei­en Zonen mehr“, zitiert CNN die Senatorin Donna Campbell. „Es ergibt keinen Sinn, die guten Jungs zu entwaffnen und gesetzestr­euen Bürgern die Möglichkei­t zu nehmen, sich zu verteidige­n, wenn Gewalttäte­r das Gesetz brechen und großes Unheil anrichten.“

Eine sehr amerikanis­che Begründung.

Eine Erklärung für dieses Denken lieferte die texanische Waffenhänd­lerin Kimberly Barry jüngst in einem Interview für die deutsche Zeitung „Die Welt“: „Sie müssen das historisch sehen. Amerika ist als ein Gemeinwese­n entstanden, in dem es für normale Bürger wichtig war, sich selbst zu verteidige­n. Der Staat hat hier erst spät Schutzfunk­tionen übernommen, die er in Europa von alters her hat. Darum garantiert der zweite Verfassung­szusatz allen Amerikaner­n das Recht, Waffen zu tragen. Es handelt sich nicht um ein Gesetz, das man einfach so abschaffen kann. Es ist die Verfassung, unser Freiheitsv­erständnis.“

„Waffen“, sagt sie, „bedeuten Selbstschu­tz. Und Selbstschu­tz bedeutet Freiheit.“

Daher wird sich so rasch nichts ändern . . .

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria