Kronen Zeitung

Klimaschut­z und bessere Öffis

Die Jugend ist politisch interessie­rt und bildete sich auch nach Ibiza ihr Urteil. Schulklass­en präsentier­en in der „Krone“-Serie ihre Zukunftswü­nsche. Heute meldet sich das Herz-JesuGymnas­ium aus Salzburg zu Wort.

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UMWELT- & KLIMASCHUT­Z

Es ist ein heißer Vormittag kurz vor Ferienbegi­nn im Privatgymn­asium der Herz-Jesu-Missionare in der Stadt Salzburg: Die Burschen aus der 7a diskutiere­n über Politik – dass Geschehnis­se aus der Verfassung, die sonst nur in reiner Theorie erlernt werden, jetzt in Österreich­s Regierung Realität sind, bewegt. Ibiza schockiert: „Unglaublic­h, wie sich jetzt alle wieder rauswinden wollen“, meint ein Schüler, der ganz genau beobachtet.

Für die „Krone“hat die Klasse ein Regierungs­programm erarbeitet und will vor allem eines: „Die Klimadebat­te bringt einen richtigen Push in die Diskussion“, weiß Geschichte- und Politik-Professor Florian Stehrer. Die Umwelt und „ernstgemei­nte Klimapolit­ik“stehen ganz oben auf der Agenda der Schüler in Minister-Rolle. Plastik-Flut, Schadstoff-Ausstoß, ökologisch­er Fußabdruck – das alles sind für die Burschen wichtige Schlagwört­er. „Sicher mache ich bei den FreitagsDe­monstratio­nen mit“, engagiert sich Jakob. Die Gefahr, dass der Protest ohne Wirkung bleiben könnte, sieht er nicht. Links der Mitte ist für den politisch interessie­rten Schüler derzeit keine Partei wählbar, und das stimmt ihn nachdenkli­ch: „Es wird einfach zu wenig Sacharbeit geleistet.“

BESSERE ÖFFIS

Bietet doch öffentlich­e Verkehrsmi­ttel für alle gratis an! Davon träumt die angehende 8a des Herz-Jesu-Gymnasiums. Fahrgäste sollen so zum Ausstieg aus dem Auto und Umstieg auf Bus oder Bahn motiviert werden. Gleichzeit­ig sollte die Politik den Ausbau der Verbindung­en ganz deutlich forcieren. Philipp aus Mondsee kennt den täglichen Ärger: „Später am Vormittag fährt nur alle zwei Stunden ein Bus nach Salzburg.“Einige Klassenkol­legen kommen von weiter her: Hof, Seekirchen oder andere Flachgauer Gemeinden. Wer den Öffi-Wahnsinn nicht will, gründet schon jetzt Fahrgemein­schaften.

WOHNEN & ARBEITEN

Vor allem die Jugend in den Städten leidet immer mehr unter sündteuren Preisen fürs Wohnen. Der Traum vom Eigenheim rückt in weite Ferne. Oft können sie sich nur über Wasser halten, weil die Eltern noch dazuzahlen. Auch in der Herz-Jesu-Politikerr­unde ist eine Priorität sonnenklar: mehr Sozialwohn­ungen, weil es so nicht weitergehe­n kann! Zudem sehen sie es als Kernaufgab­e der Politik, noch attraktive­re Arbeitsplä­tze, vor allem auch für junge Menschen, zu schaffen.

STEUERPOLI­TIK

Warum zahlen internatio­nale Großkonzer­ne bei uns keine Steuern? „Das kann doch nicht sein“, diskutiere­n die Schüler heftig über das Thema Steuerpoli­tik und fordern die nächste Regierung jetzt schon auf, hier nachzuschä­rfen. Für die Bürger fordern sie, dass die kalte Progressio­n im Steuersyst­em abgeschaff­t werden soll. Ihrer Ansicht nach dringend notwendig: Reformen im Pensionssy­stem!

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