Kronen Zeitung

Sommerloch

- Franziska.trost@kronenzeit­ung.at

„Johann“ist ausgebüxt. Das ist eine gute und eine schlechte Nachricht. „Johann“heißt das Känguru, das aus einem niederöste­rreichisch­en Zoo rausgehüpf­t ist – und sich (zumindest noch beim Schreiben dieser Zeilen) mit den Einsatzkrä­ften ein Katz-undMaus-Spiel liefert. Das ist die schlechte Nachricht. Natürlich hoffen wir, dass „Johann“bald in Sicherheit ist – und bis dahin seinen Ausflug in Freiheit auch gebührend genießt.

Die gute Nachricht ist: Wenn es entlaufene Tiere in die Schlagzeil­en schaffen, dann ist endlich die gähnende Leere des Sommerloch­s angebroche­n. Hat eh lange genug gedauert. Anderswoma­gdieWeltja­nie zur Ruhe kommen, aber zumindest über Österreich legt sich eine entspannte Trägheit, die gut zu dieser vielleicht finalen Hitzewelle des Sommers passt. Die Übergangsr­egierung werkelt still und leise vor sich hin, die prachtvoll­en Augusttage scheinen dem Wahlkampf die Hitze des Gefechts streitig zu machen – und wenn Teigtasche­rln für einen der größten Aufreger gut sind, der unser Land zurzeit plagt, dann kann es gerne noch eine Weile so weitergehe­n. Nur H.-C. Straches erneutes Packeln mit den Russen lässt vermuten, dass die Ruhe wohl nur eine trügerisch­e ist.

Genießen wir sie trotzdem, diese Ruhe vor dem (Wahlkampf-)Sturm. Die frischen Temperatur­en in den Nächten erinnern bereits daran, dass sich dieser Sommer seinem Ende zuneigt – und uns wohl auch aus den Nachrichte­n bald wieder eine kühlere Brise entgegensc­hlagen wird.

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