Liebe österreichische wahlwerbende Parteien!
Bitte fangt endlich an, damit aufzuhören! Nämlich Nachteiliges, Schlechtes, Schmutziges, ob wahr, wahrscheinlich, unwahrscheinlich oder erfunden, über eure Kontrahenten zu verbreiten. Sagt auch nicht, was oder wen ihr verhindern wollt, sondern was ihr vorhabt, Positives für uns, das Wahlvolk, zu tun. Deklariert euch, sagt uns ohne Herumgerede, was Sache ist. Ideologie ist kein Makel, bekennt euch zu euren Werten, zu Erkennungsmerkmalen, die nur oder jedenfalls vor allem euch zu eigen sind. Seid nicht irgendetwas in einer schwammigen Mitte, sondern macht euch für ihn, für sie, für mich, eure Wähler, ohne Wenn und Aber stark.
Auch auf die Gefahr hin, dass das nicht jedermanns Sache ist, ihr erinnert euch sicher an das alte Sprichwort „Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann“. Versucht es darum erst gar nicht, eine Partei für alle sein zu wollen, weil das einfach nicht möglich ist. Jeder Wähler würde gern wissen, was ihn erwartet, wenn er gerade euch und nicht den Mitwerbern sein Vertrauen schenkt. Sagt die Wahrheit, auch wenn das nicht immer leicht fällt. Lügen ist auf Dauer verdammt anstrengend und erfordert ein geniales Gedächtnis. Aber, ehrlich gesagt, die Genies unter euch, so selbstkritisch solltet ihr sein, sind dünn gesät. Abgesehen davon, dass in Zeiten wie diesen immer irgendwo Mikrofone oder Kameras in der Nähe sind, die euch erbarmungslos demaskieren könnten. Darum bitte ich euch inständig, aufrichtig und auf euch selbst und euer Programm konzentriert, guten Mutes und erhobenen Hauptes in den Wahlkampf zu gehen. Der Wähler wird euer Bemühen gewiss dankbar honorieren. Ich wünsche euch viel Glück, möge in diesem Sinne der Beste gewinnen.
Mit guten Wünschen für euch und damit auch uns, die Wähler . . .
Eva Schreiber, Traiskirchen