Ein wahrlich unglaublicher Affront!
Ich kann mir nur verwundert die Augen reiben und gleichzeitig förmlich aus der Haut fahren. Ausgerechnet einer wie Jean-Claude Juncker erhält den Großen Tiroler Adler-Orden? Was soll das? Und auch noch mit vollem Programm, versteht sich. Also mit landesüblichem Empfang, Bundesmusikkapelle, Schützen aus Going sowie Abordnungen der Tiroler Traditionsverbände inklusive. Und zur „Feier des Tages“lässt man es auch noch abends beim Stanglwirt in Going so richtig krachen. Das ist einfach unfassbar! Eigentlich ist nichts Genaues darüber bekannt, was denn der „EU-Küsserkönig“so Besonderes für Tirol geleistet hat. Eher was er an Tirol verbrochen hat. Bekanntlich ist er ja ein erklärter Fan der Globalisierung sowie von EUFreihandelsverträgen und damit auch der Transitlawine durch Tirol, die den meisten Tirolern verständlicherweise ganz schön stinkt. Abgesehen davon ist Juncker neben Merkel und Draghi eine jener Galionsfiguren, die für die EU von heute verantwortlich sind. Was an sich eh schon alles sagt.
Im Gegensatz zu Günther Platter halte ich die Aufregung samt harscher Kritik der Tiroler FPÖ, die den „Feierlichkeiten“aus Protest geschlossen fernbleibt, sehr wohl für angebracht und mehr als berechtigt. Für Platter scheint es schon als Rechtfertigung für diese Preisverleihung auszureichen, dass er immer einen Termin bei Juncker bekommen hat und dass Juncker Tirol schon gut kennt, weil er dort seit über zehn Jahren seinen Urlaub verbracht hat. Also, wenn ich so zurückdenke, am häufigsten hab ich meinen Urlaub auf den Kanaren verbracht. Eigentlich eine bodenlose Gemeinheit, dass ich dort noch nicht Ehrenbürger bin.
Die Freiheitlichen bezeichnen diese wahrlich haarsträubende Entscheidung als „Affront gegen die Tiroler Bevölkerung“. Für mich persönlich ist es spätestens dann, wenn man den Politiker Juncker und seine „Leistungen“genau unter die Lupe nimmt, sogar ein Affront gegen die Österreicher.
Christian Stafflinger, Linz