Frau zum Schwärmen
Vorarlberg Museum: A. Kauffmann
Vieles blühte bislang im Verborgenen: Die große Sommerschau des Vorarlberg Museums widmet sich an zwei Schauplätzen, im Haupthaus in Bregenz und in Schwarzenberg, der Malerin Angelika Kauffmann. Erstmals lassen dabei Privatsammlungen in ihre Bestände mit Werken der großen Künstlerin blicken.
„Vielleicht die kultivierteste Frau Europas.“So rühmte Zeitgenosse Johann Gottfried Herder, Dichter, Philosoph und Protagonist der Weimarer Klassik, die schweizerisch-österreichische Malerin Angelika Kauffmann. Das Talent hatte die 1741 in Chur Geborene von ihrem Vater, dem Porträt- und Freskenmaler Joseph Johann Kauffmann (ein „Schwarzenberger“) geerbt. Als „Wunderkind“gefeiert, erarbeitete sie sich nach einem Italienaufenthalt „Ruhm und Reichtum“in London. Berühmt wurde sie durch ihren Salon in Rom.
Die Ausstellungen in Bregenz (bis 6. Oktober) und Schwarzenberg (bis 3. November, präsentieren vor allem unbekannte Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken aus privatem Besitz, aber auch aus großen Museen wie dem Victoria and Albert Museum in London.
Goethe schwärmte von ihr, sie zierte einst die grüne 100-Schilling-Banknote und noch heute sind ihre Arbeiten bei internationalen Kunstliebhabern, aber auch bei öffentlichen Sammlungen heiß begehrt.
Gerade der Blick auf diese sonst verborgenen Schätze macht die Ausstellung sehenswert. Und zeugt vom ungebrochenen Interesse an Angelika Kauffmann.