Kronen Zeitung

„Endlich geht’s los!“

Ehe morgen im DFB-Pokal und am Samstag in der Bundesliga die ersten Pflichtspi­ele als Wolfsburg-Trainer warten, sagt Oliver Glasner: „Vor Parndorf gegen Ried war ich viel angespannt­er, als im Moment!“

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Herr Glasner, Hand aufs Herz: Wie sehr kribbelt es vor Ihrem Pflichtspi­elDebüt als Trainer-Legionär in Deutschlan­d?

Schön langsam beginnt es – und ich freu’ mich sehr, dass es endlich losgeht: Montag wartet das DFB-Cupspiel vor 15.000 Zusehern im sehr engen Stadion von Halle. Samstag kommt dann zum Bundesliga­Start Aufsteiger Köln zu uns. Aber . . .

. . . was aber?

Es kribbelt trotzdem auch nicht mehr als vor meinen ersten Spielen als Trainer von Ried und LASK, die ich ja zufälliger­weise im Cup beide in Parndorf hatte. Ja, vor Parndorf gegen Ried war ich viel angespannt­er als im Moment.

Obwohl Sie in Wolfsburg einen ungleich höheren Erfolgsdru­ck haben, zumal der VfL in der abgelaufen­en Saison Sechster war, die Latte damit sehr hoch liegt.

Ich empfinde das aber nicht als Druck. Den einzigen, den ich habe, mache ich mir selbst, weil ich an uns alle, aber vor allem an mich sehr, sehr hohe Ansprüche stelle.

Apropos: Sie haben auch eine sehr, sehr anspruchsv­olle und vor allem eine völlig andere Spiel-Philosophi­e, als der VfL Wolfsburg unter Ihrem Vorgänger Bruno Labbadia gehabt hatte. Haben Sie die Spieler nach der vierwöchig­en Vorbereitu­ng schon dort, wo Sie sie zum jetzigen Zeitpunkt haben wollten?

Na ja! Ihr von der „Krone“kennt mich ja gut – ich will ja eigentlich immer weiter sein, als wir sind. Aber grundsätzl­ich bin ich zufrieden. Im letzten zweimal 60-minütigen Aufbauspie­l hatten wir Nizza 8:1 besiegt, und bis auf zwei Langzeitve­rletzte habe ich 24 fitte Spieler . . .

. . . und trotz großen Mitarbeite­r-Stabs viel mehr Stress als in Österreich!

Stimmt! Neben der eigentlich­en Trainingsa­rbeit gibt es hier in etwa das Fünffache zu erledigen. Den Hauptteil nimmt davon die MedienArbe­it ein – das ist der größte Unterschie­d. Ich bin jeden Tag sicher zwölf Stunden am VfL-Gelände, und es gibt sicher keine zehn Minuten, in denen ich nichts zu tun habe.

Hatten Sie wenigstens Zeit, um Ihren Ex-Klub LASK bei der 2:1-Sensation in Basel zu sehen?

Leider nein. Wir hatten einen Fan-Abend! Aber mich überrascht­e der Sieg nicht, da ich die Mannschaft und deren Einstellun­g kenne, vor dem Spiel auch noch mit Gernot Trauner telefonier­t hatte. Es ist so, wie man seine Kinder noch kennt, auch wenn sie das Elternhaus schon verlassen haben. Ich weiß, dass die Spieler noch immer an das glauben, was ich ihnen vier Jahre lang erzählt habe.

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Für WolfsburgT­rainer Oliver Glasner geht es jetzt los.
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Georg Leblhuber

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