Der Appell der violetten Ikone
Den einzigen Grund zum Lachen hatte Peter Stöger letzten Donnerstag beim verpatzten Europacup-Auftritt in der Pause: Da übergab Austrias Sport-Vorstand dem „Jahrhundert-Violetten“Herbert Prohaska ein Leibchen mit dessen legendärer Nummer acht und dessen legendärem „Gute Nacht“-Sturm. Die Fans gratulierten dann in der 64. Minute Prohaska zum 64. Geburtstag, dieser bedankte sich via Klub für die Transparente und Gesänge, fügte appellierend hinzu: „Gerade jetzt in dieser schweren Zeit braucht die Austria eure Geduld und euer Vertrauen.“
Vertrauen – das hat auch Trainer Christan Ilzer „voll und ganz“bei Stöger: „Jemand, der geglaubt hat, dass der Chris mit den wenigen Veränderungen in der Mannschaft ganz oben mitspielen kann, ist kein Realist. Die Zielsetzung ist weiterhin ein Europacup-Platz, daran hat sich nichts geändert, das ist eh schwer genug.“
Neue Spieler? „Innovativ und kreativ sein, Kontakte spielen lassen, dann ist vielleicht Ende August, wenn das Transferfenster zumacht, etwas möglich“, setzt Stöger auch auf den Faktor Zeit.
An seine letzte Saison 2017/18 in Köln, als man nach 14 Spieltagen mit drei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz stand und daher die Trennung erfolgte, denkt er gar nicht zurück. Stöger hatte damals lange Rückendeckung von den Bossen, etwas, das jetzt sicher Ilzer zugute kommt. Vielleicht können ja alle heute erstmals tief durchatmen . . .