Kronen Zeitung

Marcel & Valentino

- Peter.frauneder@kronenzeit­ung.at

Vor wenigen Wochen hatte er sich noch selbst in den Sattel geschwunge­n und in Spielberg auf einer KTM ein paar Runden gedreht. Am heutigen Renntag fehlt der große Motorrad-Fan Marcel Hirscher dennoch. Vermutlich nicht zuletzt deshalb, um all den bohrenden Fragen zu seiner Zukunft zu entgehen.

Aber auch so ist sie in diesem Sommer 2019 die meistgeste­llte in Sachen Sport: „Hört ER wirklich auf?“Die Antwort darauf kann im Moment wohl nicht einmal der 30-Jährige selbst geben. Und auch enge Vertraute sind zumindest nicht mehr ganz so sicher, dass er weiterfähr­t, wie noch vor zwei, drei Monaten.

Einer der Gründe für Marcels Zögern soll die Tatsache sein, dass er von seiner Vormachtst­ellung nicht mehr so überzeugt sei wie in den vergangene­n Jahren. Dass er aber unbedingt als Sieger abtreten wolle. Nicht als Verlierer. Wozu als Beispiel ausgerechn­et der größte Star des Motorradsp­orts einfallen würde. Valentino Rossi nämlich. Der ist ziemlich genau zehn Jahre älter als Hirscher, hat seit 2009 keinen WM-Titel mehr gewonnen – und denkt offenbar trotzdem noch lange nicht ans Aufhören. Bis Saisonende 2020, so der derzeitige Stand, fährt er auf alle Fälle weiter.

Obwohl ihm speziell heuer seine Gegner weit öfter, als ihm lieb ist, den Auspuff zeigen. Vor dem Österreich-Rennen liegt der italienisc­he Neunfach-Weltmeiste­r, der ehrfürchti­g „The Doctor“genannt wird, nur auf Platz 6 der WM-Wertung. Aber auch wenn er nicht zur absoluten Spitze zählt, entfacht er mehr Euphorie als alle anderen.

Bei Marcel wäre das sicherlich nicht anders.

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