Klein-Hollywood am Lago Maggiore als großer Türöffner
Die „Krone“beim 72. Filmfestival von Locarno, wo Hilary Swank feierte und sich eine österreichische Co-Produktion mit Joseph Gordon-Levitt vorstellte
Der Schein der Traumfabrik Hollywood ist oft trügerisch, aber eben deswegen auch so reizvoll . . . Das altehrwürdige Filmfestival von Locarno, direkt am Lago Maggiore im Schweizer Tessin, lässt uns Europäer seit 72 Jahren da ein bisserl hineinschnuppern.
Heuer mit Stars wie OscarPreisträgerin Hilary Swank (sie wurde mit einer der Trophäen, Leopard genannt, geehrt), oder Zunftkollege Joseph GordonLevitt. Nach einem Drehbuch und unter der Regie des in Österreich lebenden Deutschen Patrick Vollrath präsentierte er das Flugzeug-Entführungsdrama „7500“(Anm.: 7500 ist der Code, der in der Luftfahrt bei Flugzeugentführungen eingesetzt wird). Eben diesen Film – zum Teil in Österreich gedreht und koproduziert – zeigte der Schauspieler („Die schwierigste Rolle meines Lebens“), der früher eher für cineastisch leichtere Kost bekannt war. Und zusätzlich (und das machte ihn ADABEI beim Treff so sympathisch): Er legte vor dem Dreh eine zweijährige FilmPause ein. Er wurde Vater – die Auszeit nahm er für sein Kind. Es war somit sein LeinwandComeback. „Unsere Aufgabe ist es, vor allem die jungen Menschen darauf zu sensibilisieren, offen zu sein“, so die Grundaussage. Nicht nur seine, vor allem die des Filmes, der 2020 in die Kinos kommen soll und bei dem Online-Gigant Amazon an Bord ist.
Für Vollrath (für „Alles wird gut“war er 2016 für einen Oscar nominiert) ist „7500“ein Ausflug in die Welt der „Großen“– bis dato machte er Kurzfilme. Auftritte wie jener in Locarno sind „Türöffner“– wobei er der „Krone“verriet: „Einen ,Tatort‘ zu machen wäre auch seeehr reizvoll.“
PS: Wie „Krone“-Leser an dieser Stelle bereits einmal gelesen haben, empfanden wir einst, dass Herr Gordon-Levitt wie der Zwillingsbruder von Ex-Minister Gernot Blümel aussieht. In natura ist dem nicht so. Wir ziehen zurück. Aber der Schein von Hollywood ist halt oft trügerisch . . .