Kronen Zeitung

„So will Rapid keiner sehen“

Die Kühbauer-Truppe kann nach dreckigem Sieg gegen Altach nicht zur Tagesordnu­ng übergehen Jetzt geht auch System-Diskussion los Horror-Los im Cup: Schon in Runde zwei gegen Red Bull Salzburg

- R. Bortenschl­ager

Das Spiel verfolgte er auf der Tribüne, nach dem 2:1 gegen Altach ging’s in die Kabine. Das macht Zoki Barisic immer so. Unabhängig vom Resultat. Selbst am Samstag verzichtet­e Rapids Sportchef auf eine Ansprache: „Sie wissen selbst, dass nur das Ergebnis gestimmt hat.“Barisics Analyse: „Nach dem 2:0 haben sie geglaubt, dass es leicht geht. Wir haben das Spielen eingestell­t, waren nicht kompakt, haben nicht zeitgleich attackiert, hatten keinen Zugriff.“

So fühlte sich der erste Liga-Sieg wie eine Niederlage an. „Oft genug hatten wir 80 Prozent Ballbesitz, waren klar besser und haben verloren“, meinte Interims-Kapitän Dibon. „Jetzt brauchen wir uns nicht genieren, dass wir die drei Punkte mitnehmen.“Sein Nachsatz: „Aber wir waren mit und gegen den Ball schlecht. So will Rapid keiner sehen. Wir wissen, dass wir viel Arbeit haben. Hätten wir verloren, wäre es grauslich geworden.“

Szanto erneut operiert

Dennoch sind die Probleme vor allem im Mittelfeld eklatant. Erst als Kühbauer mit Martic auf das alte 4-23-1 umstellte, wirkte man etwas stabiler. So steuert man auch in Hütteldorf auf eine System-Diskussion zu. Denn anscheinen­d weiß bei Rapid noch immer nicht jeder,

wann was zu tun ist. Ruhe und Ordnung fehlten im 3-5-2-Anzug komplett. Plötzlich vermissten selbst die schärfsten Kritiker den verletzten Kapitän Schwab, obwohl der bislang selbst außer Form war.

Immerhin sollte es mit Ljubicic im Mittelfeld bald eine zusätzlich­e Alternativ­e geben. Szanto ist länger kein Thema, er wurde erneut am Knie operiert.

Und Rapid muss schnell in Fahrt kommen, nicht nur in der Liga, auch für den Cup. Denn die Hütteldorf­er zogen in der zweiten CupRunde (24./25. September) ein Horrorlos. Es kommt zur finalen Neuauflage gegen Titelverte­idiger Salzburg. Wenigstens daheim in Wien...

Am Ende zählt nur der Sieg. Zumindest haben wir gezeigt, dass wir auch in einer Abwehrschl­acht bestehen können.

Rapids Torhüter Richard STREBINGER

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Auch Interims-Kapitän Christophe­r Dibon kam gegen Altach meist zu spät – dennoch gab’s einen Sieg.

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