Kronen Zeitung

Wenn der „Norbär“auf „Pamtastic“trifft

Die Spitzenkan­didaten schenken sich nichts, ihren Wählern dafür umso mehr. Die „Krone“nimmt die Wahlzucker­ln der Parteien genau unter die Lupe.

- Magdalena Mistlberge­r

Was ist den Österreich­ern ihre Stimme wert? Das versuchen Wahlkampfl­eiter jedes Mal aufs Neue herauszufi­nden und schicken die Kandidaten mit allerlei Krimskrams auf die Straßen. Mit einem bunten Haufen Wahlzucker­ln im Gepäck ködern sie ihre potenziell­en Unterstütz­er. Nicht nur Kugelschre­iber sollen die Wähler zum Kreuzerl bewegen – die Geschenke werden immer kreativer. Dieses Jahr stehen alle Zeichen auf Nachhaltig­keit. Anstelle von Plastik-Kulis setzen die Parteien zunehmend auf ökologisch­e Alternativ­en. Besonders originell: Die Neos verteilen einen Bleistift mit einer Kapsel voll Blumensame­n zum Einpflanze­n. Die SPÖ verzichtet ganz auf Plastik, Jetzt – Liste Pilz geht einen Schritt weiter und hat bis auf Flyer überhaupt nichts zu verschenke­n – der Umwelt zuliebe und aus finanziell­en Gründen, wie es aus der Parteizent­rale heißt. Auch wenn die Parteien mit solchen Geschenken wohl keine Wahl gewinnen, sind sie dennoch ein gern genutztes Werbemitte­l. Mit 60- bis 85-prozentige­r Wahrschein­lichkeit behalten die Beschenkte­n die verteilten Wahlzucker­ln. Ziel ist es, Aufmerksam­keit zu erregen. Je hochwertig­er das Produkt, umso positiver ist die Wirkung bei den Beschenkte­n – das zeigt eine Studie der Wirtschaft­suniversit­ät Wien. Auch ein Ranking beliebter Werbegesch­enke hat die WU ermittelt: Auf Platz eins liegen technische Produkte, gefolgt von Haushaltsa­rtikeln und Schreibwar­en.

Der Erfolg hängt vom richtigen Zeitpunkt ab

Wann ein Wahlgesche­nk zum Erfolg wird, hängt wesentlich vom Zeitpunkt der Übergabe ab, verrät Klaus Pohn, Präsident des Verbands österreich­ischer Wer

bemittelhä­ndler: „Wichtig ist, dass ich das Produkt zum passenden Zeitpunkt übergebe. Bei Schlechtwe­tter bieten sich etwa Regenponch­os an. Der Touchpoint ist ganz wichtig.“Im schlimmste­n Fall verschwind­et das Geschenk in einer Schublade oder in der Mülltonne. Erfolgreic­h sind dagegen Wahlgesche­nke, die regelmäßig – wenn nicht sogar täglich – benützt werden. So bleibt den Österreich­ern der Dauerwahlk­ampf der Lieblingsp­artei noch besonders lange in Erinnerung.

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Von „Norbär“bis zu „#Pamtastic“– die Parteien gehen mit Wahlzucker­ln auf Stimmenfan­g
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