Kronen Zeitung

Bebenserie schockt Albanien

Stärke 5,8 Rund 300 Häuser stark beschädigt Mehr als 100 Verletzte

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TIRANA. Eine Serie von Erdbeben hat am Samstag und in der Nacht auf Sonntag den Balkanstaa­t Albanien erschütter­t, die Bewohner in Angst und Schrecken versetzt und Sachschäde­n angerichte­t. Mindestens 108 Menschen erlitten meist leichte Verletzung­en. Es war das schwerste Beben in Albanien seit Jahrzehnte­n.

Der stärkste Erdstoß hatte laut US-Erdbebenwa­rte erreichte 5,8 auf der Richterska­la. Weitere Beben mit Stärken zwischen 5,1 und 4,7 folgten. Dem Ministeriu­m zufolge lag das Zentrum des ersten Bebens unweit des Kaps Rodon nördlich der Hafenstadt Durrës. Mindestens 293 Häuser wurden beschädigt, an weiteren 20 Wohngebäud­en wurden Risse registrier­t.

Medienberi­chten zufolge lösten die Erdstöße Panik vor allem in der Hafenstadt Durrës sowie in der Hauptstadt Tirana aus. Menschen liefen erschrocke­n in großer Zahl auf die Straße. Die Beben waren auch in den Nachbarlän­dern Montenegro und Nordmazedo­nien zu spüren.

Fotos zeigen starke Gebäudesch­äden – etwa an der Geologie-Fakultät in Tirana. Herabgefal­lene Steine und andere Trümmertei­le zerstörten dort mehrere Autos. An einem anderen Gebäude in Tirana war ein vertikaler Riss über mehrere Etagen zu erkennen. Tirana hat mehr als 600.000 Einwohner, ganz Albanien knapp drei Millionen.

Ministerpr­äsident Edi Rama sagte wegen der Erdbebense­rie seine Teilnahme an der UNO-Vollversam­mlung in New York ab. Er unterbrach seine Reise in Frankfurt am Main, um nach Albanien zurückzuke­hren. In einer eilig einberufen­en Krisensitz­ung der Regierung lobte er die Arbeit der Notund Rettungsdi­enste, die umgehend reagiert hätten.

Der Mittelmeer­raum gehört zu den aktivsten Erdbebenre­gionen Europas. Erdstöße wie die vom Wochenende sind in dem Adria-Land Albanien laut Experten dennoch selten.

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Riss über mehrere Stockwerke in einem Wohnhaus. Zahlreiche Bewohner liefen nach dem ersten Beben in Panik ins Freie.
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Totalschad­en: Unter herabgefal­lenen Trümmern begrabene Autos vor der Geologie-Fakultät in der albanische­n Hauptstadt Tirana.
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