Kronen Zeitung

Ärztin: Angebot mit 73 Jahren

Pensionist­in fiel aus allen Wolken Gegen Personalma­ngel Skurriles Angebot

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Frau Dr. K. ist 73 Jahre alt und wollte in Ruhe ihre Pension genießen – bis sie einen skurrilen Anruf eines Headhunter­s erhielt. Im Kampf gegen den Ärztemange­l wurde der Pathologin ein Angebot gemacht: Sie sollte zurück ins Labor. Für den Posten als Oberärztin wurde ihr ein „wunderbar bezahltes Gehalt“versproche­n.

Im Jahr 1946 geboren, im Alter von 25 promoviert, 1990 mit einem Labor selbststän­dig gemacht und vor einigen Jahren ging es dann in die verdiente Pension – die Pathologin, die anonym bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt) kann beim Gedanken, wieder als Ärztin zu arbeiten, nur lachen. Und trotzdem kam ein Anruf mit einem Jobangebot. „Ich wurde am Telefon gefragt, ob ich Interesse hätte an einem Oberarzt-Posten in einem Krankenhau­s, das nicht genannt wurde“, so die 73-Jährige zur „Krone“. „Die einzige Voraussetz­ung wäre das Fach der Molekularp­athologie gewesen.“

Die Medizineri­n sprach mit ehemaligen Kollegen, die von ähnlichen Anrufen berichtete­n: Wenig Arbeitszei­t, viel Geld, all das wurde ihnen versproche­n. Vor allem Personal für die Orthopädie und Kinderärzt­e werden dringend gesucht. Frau Dr. K. informiert­e sofort Thomas Szekeres, den Präsidente­n der Ärztekamme­r, von dem bizarren Angebot. Ihre Vermutung: Hier wird Personal für das Krankenhau­s Nord gesucht.

Diese Headhunter suchen Ärzte für offene Jobs. Das macht ja auch Sinn, denn es gibt in vielen Fächern einen Personalma­ngel. Dass die Pathologin mit 73 Jahren noch einmal ins Labor zurück soll, kann nur eine Panne gewesen sein.

Ärztekamme­r-Präsident Dr. Thomas Szekeres

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