Ganz schön frostig!
Keine Frage: Die Stimmung zwischen ÖVP und SPÖ ist genauso frostig wie die letzten Nächte. Das ist aber auch kein Wunder, schließlich kann man tiefe Gräben nicht aufarbeiten und abbauen, solange die SPÖ alles dazu beiträgt, dass sie nur noch tiefer werden. Was aber vor allem an so manchen aktuellen Akteuren an vorderster roter Front liegt. Vor allem Pamela Rendi-Wagner, Jörg Leichtfried, Thomas Drozda, Wolfgang Katzian und Josef Muchitsch sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Die derzeitige SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner versucht alles – auch mit untauglichen und wahrlich unterirdischen Methoden. So gesehen, eine würdige KernNachfolgerin. Sie tut so, als würde es bei Bedarf auf Knopfdruck Steuergeld vom Himmel regnen. Sie setzt in Momenten ihr gekünsteltes Lächeln auf, in denen es nicht einmal etwas zum Schmunzeln gibt. Sie versucht erfolglos, an der Glaubwürdigkeit von Sebastian Kurz zu rütteln. Mit ebenso haarsträubenden wie haltlosen Vorwürfen, mit denen sie sich gleichzeitig selbst unglaubwürdig macht und der eigenen Partei ins Knie schießt.
Man kann – nein, man muss – unter dem Strich festhalten, dass die SPÖ bezüglich Parteichef-Besetzung eindeutig keine gute Wahl getroffen hat. Sie muss auch die Frage für sich beantworten, wer eine schlechtere Performance abliefert: Pamela Rendi-Wagner oder ihre Wahlkampfberater. Ob der SPÖ bewusst ist, dass sie sich nach der Wahl personell wie inhaltlich erneuern muss? Das ist übrigens dieselbe Frage, die schon im Wahlkampf 2017 über der SPÖ schwebte.
Christian Stafflinger, Linz