In Österreich ist Wohnen zu teuer!
Die Hälfte der Österreicher hält Wohnen für nicht mehr leistbar – und dieses Gefühl bestätigen die Zahlen: Seit 2008 sind die Häuserpreise dreimal, die Mietpreise doppelt so stark gestiegen wie die Einkommen.
Fast das halbe Einkommen geht in manchen Regionen für das Wohnen drauf, zeigen aktuelle Zahlen. 53 Prozent der Österreicher halten Wohnen laut einer Studie der Erste Bank für nicht mehr leistbar. In gut zehn Jahren wird das Zuhause, ob gemietet oder gekauft, gar nicht mehr finanzierbar sein, sagen drei Viertel der Befragten.
Noch dramatischer ist die Situation, blickt man auf unsere große „Krone“-Umfrage unter 1500 Österreichern: 85 Prozent sind der Meinung, dass die Ausgaben für das Wohnen für die Menschen in unserem Land zu hoch geworden sind. Das macht leistbares Wohnen zur zweitgrößten Sorge der Österreicher, gleich nach einer gerechten Entlohnung.
Wer in Städten über 50.000 Einwohner lebt,
nimmt das noch stärker wahr – dort fürchten neun von zehn, dass die Wohnkosten den Großteil des Einkommens fressen. Auf dem Land, dort, wo Grundstücke meist deutlich billiger zu kaufen sind als in der Stadt, sind es immer noch acht von zehn.
Das Gefühl kommt nicht von ungefähr, sondern wird von der Statistik bestätigt. Sprach man früher von 30 Prozent des Einkommens, die in die Wohnkosten flossen, so geht sich das heute oft nicht mehr aus. Ein Grund
dafür ist, so Experten, dass jährlich 7000 geförderte Wohnungen fehlen.
Wer am Privatmarkt mietet, hat es immer öfter mit befristeten Verträgen zu tun. Ihr Anteil wuchs zwischen 2008 und 2018 von 30 auf knapp 46 Prozent. Mit ihnen setzen Eigentümer Mietsteigerungen durch. In großen Städten – allen voran Wien – macht der Zuzug die Wohnungsnot noch größer.
Dort helfen auch günstige Zinsen nicht, um sich mittels Kredit selbst Wohnraum zu schaffen: Denn während im Österreichschnitt 48 Prozent im Eigentum wohnen, sind es in Wien nur 22 Prozent.
Selbst dort, wo es ausreichend Bauland oder genügend Eigentumswohnungen gibt, ist der Kauf vor allem für Junge nur selten eine Alternative: Für einen Kredit braucht man zwischen 15 und 20 Prozent Eigenkapital. 2018 lag der durchschnittliche Preis eines gekauften Einfamilienhauses bei 236.898 Euro – macht 35.000 bis 47.000 Euro, die die Bank als Sicherheit verlangt.
So viel anzusparen schaffen viele Österreicher nicht – denn in unserer „Krone“Umfrage sagen sieben von zehn, dass viele, die Vollzeit arbeiten, von ihrem Lohn nicht mehr leben können. Geschweige denn etwas ansparen.