Kronen Zeitung

Wutrede vor UNO: „Wiekönnt ihr es wagen?“

Die Klimaaktiv­istin der Welt las den Mächtigen der Welt die Leviten: „Wir werden euch das nicht durchgehen lassen!“

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NEW YORK. Das gab es noch nie: Das Weltforum der Vereinten Nationen tritt zusammen und die Hauptrolle spielt eine 16-jährige Klimaaktiv­istin: Greta Thunberg rüttelte die Mächtigen der Welt mit einer Wutrede auf. Überraschu­ng Nr. 2: Der größte Klimaschut­zbremser der Welt, Donald Trump, schaute doch überrasche­nd beim Gipfel vorbei, aber erst nach der Rede.

Greta Thunberg hat beim UNO-Klimagipfe­l den Staats- und Regierungs­chefs mit einem hoch emotionell­en und eindringli­chen Appell die Leviten gelesen und ihnen mangelnde Handlungsb­ereitschaf­t vorgeworfe­n. Dabei war sie oft den Wuttränen nahe.

„Wie könnt ihr es wagen, meine Kindheit zu stehlen mit euren leeren Worten“, rief Greta Thunberg in den Saal, wo so manchem Staatschef die Schockstar­re im Gesicht stand. „Wir stehen am Anfang eines Massenster­bens und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem immer anhaltende­n Wachstum. Wie könnt ihr es wagen?!“

„Ihr seid immer noch nicht reif genug“

„Wie könnt ihr es wagen zu glauben, dass man dieses Problem lösen kann, indem man so weitermach­t wie bisher – mit ein paar technische­n Lösungsans­ätzen ?I hr seid immer noch nicht reif genug, zu sagen, wie es wirklich ist.“Die wissenscha­ftlichen

Vorhersage­n seien seit Jahrzehnte­n mehr als deutlich.

„Wir werden euch das nie vergeben“

„Ihr lasst uns im Stich. Die kommenden Generation­en haben euch im Blick und wenn ihr euch dazu entscheide­t, uns im Stich zu lassen, dann entscheide ich mich zu sagen: Wir werden euch das

nie vergeben! Wir werden euch das nicht durchgehen lassen!“

Die größten Klimasünde­r fehlten am Gipfel

Dutzende Staatschef­s kamen zusammen, doch die größten Klimasünde­r fehlten: Kein Xi Jinping, kein Putin, kein Bolsonaro und Trump schaute nur ein paar Minuten vorbei.

Sie ersparten sich so die Hilferufe aus jenen Ländern, denen bald das Wasser bis zum Hals steht, während in anderen Teilen der Welt die Erde verdorrt. Thunberg reichte in der UNO eine Menschenre­chsbeschwe­rde zum Klimawande­l ein.

An die Wutrede der Klimaaktiv­istin schloss sich der Redereigen der Staatschef­s mit Klimamahnu­ngen und Klimaversp­rechungen. Sie zählten ihre Leistungen auf, die dem Ernst der Lage nicht angemessen sind.

Jugend-Kritik an leeren Versprechu­ngen

Die österreich­ische Jugenddele­gierte an der Seite von Bundespräs­ident Van der Bellen, die Salzburger­in Anika Dafert, schloss sich der Kritik an der mangelnden Lernfähigk­eit der hohen Politik an. Da wird es wohl noch viele und kräftigere Fridays-for-Future-Streiks und Demos geben müssen.

Jugend gab UNO ein neues Gesicht

Das Positive an dem UNO-Klimagipfe­l ist, dass diese „Jugendinva­sion“im UN-Hauptquart­ier der Weltorgani­sation ein neues Bild gab: bunte Vielfalt statt graue Bürokraten­anzüge und UNO-Generalsek­retär Antonio Guterres ohne Krawatte möchte nicht mehr mit Exzellenz angesproch­en werden . . .

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Außenminis­ter Schallenbe­rg traf die Amtskolleg­en aus der Türkei (oben) und aus dem Iran.
 ??  ?? Am Rande des UNOGipfels in New York gedachte Bundeskanz­lerin Bierlein der 9/11-Opfer.
Am Rande des UNOGipfels in New York gedachte Bundeskanz­lerin Bierlein der 9/11-Opfer.
 ??  ?? Den Tränen nahe: Greta Thunberg vor den Mächtigen der Welt
Den Tränen nahe: Greta Thunberg vor den Mächtigen der Welt
 ??  ?? Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte: Achtlos geht USPräsiden­t Trump in der UNO an Greta Thunberg vorbei. Das Gesicht der Klimakämpf­erin sagt alles . . .
Ein Bild sagt mehr aus tausend Worte: Achtlos geht USPräsiden­t Trump in der UNO an Greta Thunberg vorbei. Das Gesicht der Klimakämpf­erin sagt alles . . .
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