Metaller wollen 4,5% mehr Lohn von den Unternehmern
KV-Verhandlung für 195.000 Beschäftigte besonders hart
Mit der Metallindustrie starten wie immer im Herbst die Kollektivvertragsrunden für die größten Branchen. Und das mit harten Bandagen: Die Gewerkschaft forderte 4,5% mehr Lohn und Rechtsanspruch auf eine 4-Tage-Woche für die 195.000 Beschäftigten, für die Industrie ist das „realitätsfern“.
Die letzten Jahre haben die Betriebe sehr gut verdient und „die Gewinnausschüttung an die Aktionäre war besonders hoch. Es muss rascheln“, verteidigten die Gewerkschaftschefs Rainer Wimmer und Karl Dürtscher das Forderungspaket. Mindestens 100 € mehr für jeden müssen herausschauen. Dazu drängen die Belegschaftsvertreter wie schon bei der KVRunde im Vorjahr auf den Anspruch der Mitarbeiter auf eine 4-Tage-Woche, die leichtere Erreichbarkeit einer sechsten Urlaubswoche im Jahr sowie 100% Zuschlag ab der dritten Überstunde am Tag.
Für Industrievertreter Christian Knill ist die Lohnforderung „realitätsfern und viel zu hoch. Eine einseitige 4-Tage-Woche wird es von uns auch nicht geben“. Der Branche gehe es viel schlechter als im Vorjahr, das Wirtschaftswachstum habe sich fast halbiert, und die Aufträge brechen ein, weil die (deutsche) Autoindustrie, für die rund jeder dritte Betrieb zuliefert, schwächelt.
Man muss sich somit auf besonders harte Verhandlungen einstellen, rechnen beide Seiten. Im Vorjahr gelang erst nach über 60 Stunden Tauziehen samt Streikdrohung beim siebenten Treffen ein Abschluss von durchschnittlich 3,46% (siehe Grafik). Der Einstiegslohn liegt seither bei rund 1914 € brutto monatlich, der Durchschnitt der Arbeiter verdient 2663 €. Heute, Dienstag, wird weiterverhandelt, die nächste Runde ist dann bereits für den 15. Oktober angesetzt.