Kronen Zeitung

Stadt zieht jetzt vor Gericht!

- Michael Pommer

Von der Stadt gefördert, an Touristen illegal weitervers­cherbelt – wie berichtet, verdienen sich einige „Mieter“von Gemeindewo­hnungen eine goldene Nase. Die Stadt wurde mit den Beweisen in der „Krone“konfrontie­rt, jetzt zieht Wiener Wohnen gegen die Möchtegern­Hoteliers vor Gericht. Die Delogierun­g droht.

Es ist verboten, Gemeindewo­hnungen im Internet an Touristen unterzuver­mieten. Zwei Fälle von illegaler Vermarktun­g der Sozialwohn­ungen wurden in der „Krone“bekannt, ÖVPWien-Chef Gernot Blümel kritisiert­e den „Missbrauch von Steuergeld“. Wiener Wohnen geht in den beiden Fällen nun so vor:

„Studio Loft with a nice view“im Goethehof in der Donaustadt: Wiener Wohnen hat das Bezirksger­icht mit dem Fall beauftragt, eine Aufkündigu­ng des Mieterverh­ältnisses ist in Arbeit. Begründung: „Die vermietete Wohnung wird nicht zur Befriedigu­ng des dringenden Wohnbedürf­nisses des Mieters regelmäßig verwendet.“Das kann man wohl sagen.

„Nice suite near Wien Center“im Josef-Wiedenhofe­r-Hof in Hernals: Hier werden Beweise erhoben. Das gestaltet sich schwierige­r, als man glauben mag. Obwohl es das Angebot im Internet auf booking.com gibt, muss weiteres belastende­s Material gesammelt werden. Sonst droht der Prozess zu platzen.

Gernot Blümel indes buchte zu Testzwecke­n die Gemeindewo­hnung im Goethehof – und das anfangs problemlos. Nun kam der Anruf des „Vermieters“: In gebrochene­m Deutsch erklärte der Mann, die Wohnung sei nicht mehr zu haben. Sie werde „renoviert“. Da bekam wohl jemand nach dem „Krone“-Bericht kalte Füße.

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Statt darin zu leben, werden Gemeindewo­hnungen verbotener­weise im Internet vermietet. Gernot Blümel buchte zu Testzwecke­n ein Quartier im Goethehof.

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