Der Leibwächter
Ein Jahr mit Nissans Top-Pick-up Navara N-Guard: Kein Mucken, keine Macken
Etwas mehr als 17.500 Kilometer in exakt 12 Monaten, gut zwei Drittel davon auf Kurzstrecken und unbefestigten Straßen absolviert – und unser Dauertestwagen machte keine Mucken, hatte keine Macken, kein Rucken, kein Zucken, nichts. Als einzige „Vorkommnisse“, also technische oder mechanische Gebrechen, notierten wir einen durch Steinschlag hervorgerufenen Riss in der Windschutzscheibe sowie den gelösten Schlauch der Scheibenwaschanlage, das war’s aber dann auch schon.
Der N-Guard als aktuelles Topmodell von Nissans Navara wird seiner Bezeichnung gerecht. Mit dem „Wächter“ist man gut gesichert unterwegs. Robust das Auftreten zwar, aber nicht unkomfortabel im Gelände, souverän die Straßenlage onroad. Dabei glänzte unser 190 Diesel-PS starker Pickup (s. Kasten) mit den herzeigbaren Verbrauchswerten: Der niedrigste Durchschnittswert in der warmen Jahreszeit lag bei 8,6 Litern, wie überhaupt solche unter neun Litern keine Seltenheit waren. Am anderen Ende sind 11,3 l zu finden. In Summe brachten wir es auf einen Gesamtmittelwert von 9,6 l/100 km bei rund 2,2 Tonnen Eigengewicht – nicht schlecht.
Schraubenfedern für mehr Komfort
Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zum Vorgänger ist der Einsatz von Schrauben- anstatt Blattfeder an der komplett neu entwickelten Mehrlenker-Hinterachsaufhängung. Das bedeutet weniger Gewicht und vor allem mehr Fahrkomfort. Ein Plus gibt es nunmehr auch bei Nutzlast (knapp eine Tonne), gebremster Anhängelast (3,5 t), Wattiefe (60 statt 45 Zentimeter) sowie der Länge der Ladefläche (nicht ganz 158 cm).
Der N-Guard ist nur als Doppelkabiner mit der Topmotorisierung zu haben, wahlweise mit Sechsgang
Schaltgetriebe oder – wie die von uns getestete Version – mit Siebengang-Automatik. Der Navara als solcher ist auch in der King-Cab-Variante mit gegenläufig öffnenden Türen zu haben, die Einzelkabine gibt es längst nicht mehr.
Schwarze und graue Akzente
Motorisch gab sich der Navara keine Blöße, die Siebengang-Automatik arbeitet unaufgeregt und verlässlich, Schaltübergänge sind kaum vernehmbar, die Verschränkungen und Verspannungen im elektronisch aktivierbaren Allradantrieb auf engen Radien hingegen schon.
Zum Serienumfang der Basismodelle zählen u. a. sieben Airbags, Bergan- und -abfahrhilfe, elektronisches Hinterachsdifferential mit begrenztem Schlupf, CDRadio mit BluetoothSchnittstelle. Beim Wächter kommen neben Highlights aus der Tekna-Linie wie Navi mit 360-Grad-Rundumsicht, Klimaautomatik, Voll-LED-Scheinwerfer und Einparkhilfe hinten Teillederausstattung mit gelben Ziernähten, schwarze Styling-Elemente wie etwa Kühlergrill, Türgriffe, Trittstufen und Dachreling hinzu, weiters eine Anhängerkupplung sowie ein elektrisches Glas-Hub-Schiebedach.
Alles in allem: Der NGuard könnte genauso gut auch Bodyguard heißen. Leibwächter sollen ja präsent und diskret zugleich sein, körperlich fit und in Extremsituationen belastbar.