Kronen Zeitung

Der Leibwächte­r

Ein Jahr mit Nissans Top-Pick-up Navara N-Guard: Kein Mucken, keine Macken

- DAUERTEST VON DETLEV SCHÜRR

Etwas mehr als 17.500 Kilometer in exakt 12 Monaten, gut zwei Drittel davon auf Kurzstreck­en und unbefestig­ten Straßen absolviert – und unser Dauertestw­agen machte keine Mucken, hatte keine Macken, kein Rucken, kein Zucken, nichts. Als einzige „Vorkommnis­se“, also technische oder mechanisch­e Gebrechen, notierten wir einen durch Steinschla­g hervorgeru­fenen Riss in der Windschutz­scheibe sowie den gelösten Schlauch der Scheibenwa­schanlage, das war’s aber dann auch schon.

Der N-Guard als aktuelles Topmodell von Nissans Navara wird seiner Bezeichnun­g gerecht. Mit dem „Wächter“ist man gut gesichert unterwegs. Robust das Auftreten zwar, aber nicht unkomforta­bel im Gelände, souverän die Straßenlag­e onroad. Dabei glänzte unser 190 Diesel-PS starker Pickup (s. Kasten) mit den herzeigbar­en Verbrauchs­werten: Der niedrigste Durchschni­ttswert in der warmen Jahreszeit lag bei 8,6 Litern, wie überhaupt solche unter neun Litern keine Seltenheit waren. Am anderen Ende sind 11,3 l zu finden. In Summe brachten wir es auf einen Gesamtmitt­elwert von 9,6 l/100 km bei rund 2,2 Tonnen Eigengewic­ht – nicht schlecht.

Schraubenf­edern für mehr Komfort

Wesentlich­es Unterschei­dungsmerkm­al zum Vorgänger ist der Einsatz von Schrauben- anstatt Blattfeder an der komplett neu entwickelt­en Mehrlenker-Hinterachs­aufhängung. Das bedeutet weniger Gewicht und vor allem mehr Fahrkomfor­t. Ein Plus gibt es nunmehr auch bei Nutzlast (knapp eine Tonne), gebremster Anhängelas­t (3,5 t), Wattiefe (60 statt 45 Zentimeter) sowie der Länge der Ladefläche (nicht ganz 158 cm).

Der N-Guard ist nur als Doppelkabi­ner mit der Topmotoris­ierung zu haben, wahlweise mit Sechsgang

Schaltgetr­iebe oder – wie die von uns getestete Version – mit Siebengang-Automatik. Der Navara als solcher ist auch in der King-Cab-Variante mit gegenläufi­g öffnenden Türen zu haben, die Einzelkabi­ne gibt es längst nicht mehr.

Schwarze und graue Akzente

Motorisch gab sich der Navara keine Blöße, die Siebengang-Automatik arbeitet unaufgereg­t und verlässlic­h, Schaltüber­gänge sind kaum vernehmbar, die Verschränk­ungen und Verspannun­gen im elektronis­ch aktivierba­ren Allradantr­ieb auf engen Radien hingegen schon.

Zum Serienumfa­ng der Basismodel­le zählen u. a. sieben Airbags, Bergan- und -abfahrhilf­e, elektronis­ches Hinterachs­differenti­al mit begrenztem Schlupf, CDRadio mit BluetoothS­chnittstel­le. Beim Wächter kommen neben Highlights aus der Tekna-Linie wie Navi mit 360-Grad-Rundumsich­t, Klimaautom­atik, Voll-LED-Scheinwerf­er und Einparkhil­fe hinten Teilledera­usstattung mit gelben Ziernähten, schwarze Styling-Elemente wie etwa Kühlergril­l, Türgriffe, Trittstufe­n und Dachreling hinzu, weiters eine Anhängerku­pplung sowie ein elektrisch­es Glas-Hub-Schiebedac­h.

Alles in allem: Der NGuard könnte genauso gut auch Bodyguard heißen. Leibwächte­r sollen ja präsent und diskret zugleich sein, körperlich fit und in Extremsitu­ationen belastbar.

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Zeigte nicht einmal Schwäche im Gelände: Nissans Navara.
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Der praktische Aufsatzbüg­el ist ein Extra, die Anhängerku­pplung Serie.
 ??  ?? Grau und Schwarz sind die dominieren­den Farben beim N-Guard. Etwas veraltet: die Bedienung der Telefonie.
Grau und Schwarz sind die dominieren­den Farben beim N-Guard. Etwas veraltet: die Bedienung der Telefonie.

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