D Strawanzer
es war de größte Frechheit, was mir je unterkumma is“, sagte der Taxichauffeur Hans B. zum Bezirksrichter. „I steh damals mit mein Auto auf an Standplatz, auf amal kummt mei Freund, der Slezak Karl, dahergrennt und schreit: ,Gott sei Dank, Hansl, dass i di triff! Du bist mei anzige Rettung! I brauch dringend 100 Euro für de Gasrechnung. Wann i de net sofort zahln geh, drahn s ma heut auf d Nacht no des Gas oh.‘
,Tuat mir leid‘, hab i gsagt. ,I hab heut ka anständige Fuhr ghabt. Mi kannst ausbeidln wia a Staubtüachl, bei mir fallt ka Euro ausse, waßt eh, wia des is vurn Erstn!‘
Aber der Slezak hat ka Ruah gebn. ,Hansl‘, hat er graunzt, ,du waßt, i tua mit Gas hazn. Wüllst wirklich, dass i derfrier, wann vielleicht a verfrühter Frosteinbruch kummt? Und denk an mei alts Muatterl, de was i im Kabinett hab. Soll de werte Dame de ganze Nacht vur Kältn zittern?‘
Da hat er mir lad tan, und i hab mir de 70 Euro bei an Kollegn ausburgt. Der Slezak hat mi ohbusslt und hat gsagt, er rennt sofort de Rechnung zahln.
Auf d Nacht steh i in Grinzing und wart auf a Fuhr. Kummt auf amal a Bsoffener daher, is rechts und links in a Katz einghängt und schreit: ,Wach auf, Kutscher! Führ mi gschwind mit de Pupperln in a Kaffeehaus nach Meidling. Durt derfst auf mei Rechnung an Mokka gspritzt trinkn.‘
Wer wars? Der Slezak natürlich. In sein Rausch hat er mi gar net kennt. Während der Fahrt hat er abwechselnd amal mit der, dann wieder mit der andern Katz gschmust und hat denan Menschern derzählt, dass er der Sohn von an Fabrikanten is. ,I hab mei Kreditkarte daham vergessn‘, hat er gsagt. ,Drum hab i heut nur a paar Euro mit euch anbringa könna. Kränkts euch net. Mir fahrn dann zu mir ham, durt drah ma den Gasstrahler auf, dass mas schön warm habn und kuscheln uns zsamm, und i spül euch noch was auf der Geign vur.‘
Auf amal hat er gruafn: ,Was is, Taxler, kannst net a bisserl schneller fahrn? I hab heut no allerhand vur. Glaubst, i werd dir umasunst a Trinkgeld gebn?‘
Auf des auffe bin i stehnbliebn, hab eahm ausn Auto außezahrt und hab eahm anständig ohgfotznt. Leider is a Polizist dazua kumma, sunst war gar nichts gwesn. De Madln hat a Buschauffeur in d Stadt mitgnumma.“
Karl Slezak bat dringend um einen Freispruch für seinen Freund. Da der Polizeibeamte aber aussagte, dass es damals für den Slezak ziemlich viel Hiebe gegeben hätte, musste eine Strafe ausgesprochen werden: 400 Euro Geldstrafe.
„De zahl i!“, erklärte Slezak. „Ganz einfach, Herr Rat, i borg mirs aus.“