Kronen Zeitung

Denifl drohen zehn Jahre Haft

Anklage: Ex-Radstar erschlich sich mit Doping seit 2014 mehr als 500.000 Euro Betrugsvor­würfe auch gegen Langläufer Max Hauke Deutschlan­d hinkt mit „Aderlass“-Ermittlung­sergebniss­en hinterher

- Anja Richter

Diese Woche liegt der große Blutdoping­Skandal rund um die „Operation Aderlass“bei der Nordischen WM in Seefeld und den Erfurter Arzt Mark S. ein halbes Jahr zurück. Aktuell sind 19 Athleten aus sieben Nationen und sechs Sportarten namentlich bekannt. Darunter acht Österreich­er.

Am Montag der nächste Paukenschl­ag zur leidigen Causa! Nach Mountainbi­kerin Christina KollmannFo­rstner, die (nicht rechtskräf­tig) acht Monate Haft bedingt auf drei Jahre ausgefasst hat, und Ex-Radprofi Georg Preidler, der letzte Woche angeklagt wurde, flatterten nun auch bei ExLangläuf­er Max Hauke (Schadenssu­mme 50.000 Euro) und Ex-Radstar Stefan Denifl Anklagen wegen schweren gewerbsmäß­igen Betruges ins Haus.

Bei Denifl dürfte das Täuschungs-Ausmaß besonders schlimm sein. Laut Anklage hat der 32-Jährige seit 2014 Blutdoping praktizier­t und Wachstumsh­ormone eingenomme­n – sich so eine halbe Million Euro, etwa an Preisund Sponsoreng­eldern, erschliche­n. Dem Tiroler droht bei Verurteilu­ng eine Freiheitss­trafe von einem bis zu zehn Jahren.

Die Höhe der im Sport bewegten Summen ruft auch NADA-Chef Michael Cepic auf den Plan: „Ich würde es begrüßen, wenn ein strafrecht­liches Verfahren gegen einen Dopingbetr­üger auch einmal in einer unbedingte­n Strafe mündet“, fordert er.

Während es in Österreich Schlag auf Schlag geht, hinkt Deutschlan­d, die Heimat des Doping-Arztes, in puncto Anklagen hinterher. „Es ist ein großes, internatio­nales Verfahren. Wir arbeiten auf Hochtouren, hoffen die Ermittlung­en bis Jahresende abschließe­n zu können“, erklärt Anne Leiding von der Staatsanwa­ltschaft München.

Ich würde es begrüßen, wenn ein strafrecht­liches Verfahren gegen einen Dopingbetr­üger in einer unbedingte­n

Strafe mündet.

Michael Cepic, Chef der Nationalen AntiDoping-Agentur.

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Ex-Radstar Stefan Denifl wurde wegen schweren gewerbsmäß­igen Betruges angeklagt

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