Kronen Zeitung

Weiter Wirbel um Wahlzucker­l

- KK

Heute steht die letzte Nationalra­tssitzung dieser Periode an – beschlosse­n werden dabei unter anderem ein Gewaltschu­tzpaket und eine Schuldenbr­emse, um Maklergebü­hren wird weiter gestritten. Und: Das letzte Woche durch das Parlament gepeitscht­e Wahlzucker­l für künftige Frühpensio­nisten sorgt für Verstimmun­gen.

Die 89. Nationalra­tssitzung dieser Legislatur­periode wird zugleich die letzte sein: Einmal noch vor der Wahl am Sonntag tagt heute das Parlament. Paktiert werden dabei unter anderem eine Schuldenbr­emse, ein Rechtsansp­ruch auf Pflegekare­nz und ein Gewaltschu­tzpaket. Einmal mehr wird um Maklergebü­hren gestritten: Eigentlich hätten SPÖ und ÖVP eine Mehrheit für die Idee, dass Mieter künftig nur noch Makler bezahlen müssen, wenn sie sie auch beauftragt haben. Doch die ÖVP lehnt den SPÖ-Antrag ab – und vice versa.

So heiß wie in der letztwöchi­gen Wahlzucker­lSchlacht dürfte die heutige Sitzung aber nicht werden.

Einer der vielen Beschlüsse von letzter Woche sorgt indes weiter für Unmut: Auf Initiative von SPÖ und FPÖ wurde bekanntlic­h festgelegt, dass man künftig wieder nach 45 Dienstjahr­en ohne Abschläge in Pension gehen kann – auch wenn man erst 62 Jahre alt ist. Das trifft erstens nur Männer, weil Frauen ohnehin mit 60 Jahren abschlagfr­ei in Pension gehen; zudem, und darauf wiesen zuletzt etliche „Krone“-Leser hin, werden bei Männern die Jahrgänge 1955 bis 1957 massiv benachteil­igt.

Hunderte Euro weniger Pension – ein Leben lang

Wer nämlich in den vergangene­n zwei Jahren (davor galt noch die „alte“Hackler-Regelung) beispielsw­eise mit 62 Jahren in Pension gegangen ist, kassiert aufgrund der Abschläge lebenslang rund zehn Prozent weniger Pension – das sind monatlich oft mehrere hundert Euro, pro Jahr kann sich das auf rund 3000 Euro summieren. Das Gemeine daran: Darauf muss nicht verzichten, wer nun nach dem jüngst nachts beschlosse­nen Zuckerl seinen Pensionsan­trag stellt. Die ÖVP ist mit der Regelung „sehr unglücklic­h“. Wie es mit der Reform also nach der Wahl weitergeht, ist unklar.

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Ein letztes Mal in dieser Periode tagt heute der Nationalra­t

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