Rubi, der Witzbold
Rubi, wie alle ihn nennen, ist ein Witzbold. Er liebt es, die Leute mit seinen Witzen zum Lachen zu bringen. Nicht nur deshalb ist Rubi beliebt im ganzen Land. Auch weil er stets bescheiden auftritt. Weil er in seiner Vierzimmerwohnung blieb, obwohl der Staat ihm eine eigene Residenz zur Verfügung stellte. Und weil er seine Frau so offensichtlich aus ganzem Herzen liebte, auch als sie schon sehr krank war. Ihr Tod hat dann nicht nur ihn, er hat das ganze Land schwer getroffen.
Der stets so besonders freundliche Rubi, der eigentlich Reuven Rivlin heißt, ist der Staatspräsident Israels. Und damit ist er zurzeit die wichtigste und mächtigste Person des Landes. Denn nach den Wahlen hat er es in der Hand, einen Politiker mit der Bildung einer Koalition zu beauftragen. Und das wird Rivlin tun, wenn heute das amtliche Endergebnis der jüngsten Parlamentswahl vorliegt.
Es bleibt abzuwarten, ob Rivlin den Ex-Generalstabschef Benni Gantz, dessen Mitte-links-Bündnis BlauWeiß auf 33 der 120 Sitze in der Knesset kam, mit der Regierungsbildung beauftragt, oder doch Bibi Netanyahu, dessen rechter Likud, der auch Rivlins politische Heimat ist, zwar nur auf 31 Mandate kommt, dem aber die besseren Chancen eingeräumt werden, eine regierungsfähige Mehrheit zustande zu bringen.
Aber Rivlin zielt ohnehin auf eine große Koalition zwischen Likud und BlauWeiß ab. Sie könnte das gespaltene Land wieder ein Stück zusammenführen. Und das wäre ganz in Rivlins Sinn, der stets ein Mann des Ausgleichs war.