Kleine Schritte mit großer Wirkung
Politik und Wirtschaft sind gefordert, wenn es um die großen Weichenstellungen beim nachhaltigen Bauen und Wohnen geht. Aber auch jeder Einzelne kann, bei sich daheim, viel tun.
Qualität = nachhaltig
Nachhaltiges Wohnen beginnt beim Möbelkauf. Qualitätsmöbel halten oft mehrere Jahrzehnte lang – eine wirklich sinnvolle Investition. Wichtig ist wo, was und von wem produziert wird. Heimisches Handwerk ist unterstützungswert, auch auf die Herkunft des Holzes ist zu achten. Tropisches Teakholz ist nicht nachhaltig, billige Pressspanplatten stellen aufgrund ihrer Verleimung und Oberflächenbehandlung nicht selten eine unerwünschte Emissionsquelle in Innenräumen dar. Auf Gütezeichen achten, in Sachen Holz ist z.B. das FSC-Siegel relativ vertrauenswürdig.
Kreatives Recycling
Second-Hand-Möbel vom Flohmarkt sind wieder so richtig schick. Frisch angemalt erstrahlen die guten alten Stücke topmodern im Retro-Stil. Auch das kreative Umfunktionieren gebrauchter Möbel ist eine angesagte Disziplin („Ikea-Hacks“). Aus dem Material eines kaputten Tisches wird z.B. ein neues Bücherregal gezimmert.
Gescheit heizen
Am meisten Energie spart man durch Drosseln der Raumtemperatur: bei Herabsenken um 1° C bis zu sechs Prozent an Heizkosten. Und Energie! Nochmal rund zehn Prozent bringt eine regelmäßige Wartung der Heizung – das wirkt auch laufzeitverlängernd für die Anlage. Heizkörper und Thermostatköpfe von Verbauungen, Verblendungen, Vorhängen usw. freihalten, die Fenster so gut wie möglich abdichten und richtig lüften. Dafür mehrmals täglich 5 bis 10 Minuten die Fenster weit öffnen. Dauerhaft gekippte Fenster bei laufender Heizung sind reinste Energieverschwendung.
Stromanbieter wechseln
Mit Tarifkalkulatoren im Internet lassen sich die Strompreise aller Anbieter ganz einfach vergleichen. Bei der Dateneingabe kann da u.a. die Option „Ökostrom “ausgewählt werden. Man erhält damit eine nach Kosten gereihte Liste mit den günstigsten „sauberen“Angeboten. Einsparungspotenzial: bis zu ein paar Hundert Euro im Jahr. www.e-control.at www.durchblicker.at
Strom sparen
Eiskästen zählen zu den größten Stromfressern im Haushalt. Moderne Modelle verbrauchen einen Bruchteil im Vergleich zu älteren Geräten. Energetisch gesehen hat sich ein neuer Kühlschrank schon nach zwei bis drei Jahren amortisiert (finanziell dauert es ein paar Jahre länger). Achten Sie beim Kauf auf Geräte mit Energieeffizienzklasse A++ oder besser. Unnötiger Stromverbrauch kann durch Gebrauch von Mehrfach-Steckdosen mit Kippschalter minimiert werden, den man immer wieder mal auf „AUS“stellt, die Geräte verbrauchen nämlich auch im Standby-Modus Strom. Selbst wenn der Spareffekt dabei eher gering ist: ein weiterer kleiner Schritt ist es allemal.