„Du musst noch einmal vor die UNO!“
Liebe Greta: Bravo! Bravo! Bravo! Deine Rede war super. So weit sind wir auf dieser Welt gekommen: Die Jungen müssen die Alten „anschieben“! Aber
Du musst noch einmal vor die
UNO. Eine noch größere Schamlosigkeit wartet darauf, vor der ganzen Welt an den Pranger gestellt zu werden: Alle in der UNO zusammengeschlossenen Regierungen haben 1945 in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen das Gelübde abgelegt, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren. Dieses Versprechen wird von allen Staaten der UNO seit 75 Jahren Tag für Tag gebrochen, was den Tod von Millionen zur Folge gehabt hat, weil die Mächtigen ein geneigteres Ohr haben für die finanziellen Angebote der Rüstungsindustrie als für die Proteste der Ostermarschierer, die sich seit Jahrzehnten
für den Weltfrieden die Schuhsohlen ablaufen.
Greta, bitte stelle Dich vor die UNO und fordere:
1. sofortige Einsetzung einer Kommission, die einen Stufenplan ausarbeitet für die Erfüllung des in der Präambel der UN-Charta enthaltenen Versprechens, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren,
2. die sofortige Einstellung aller Waffenexporte,
3. die Schaffung eines internationalen Vertrages, in dem sich alle UN-Mitgliedsstaaten verpflichten, alle internationalen Konflikte unter der Leitung politischer Moderatoren gewaltfrei zu lösen,
4. die Umrüstung der Fließbänder der Rüstungsindustrie von der Produktion von Kriegsgerät zur Produktion von Gütern, welche die Menschheit in Katastrophengebieten benötigt,
5. die Umschulung aller Soldaten der Welt zu Rettungssanitätern für Katastrophengebiete,
6. die Rückführung aller 60 Millionen Flüchtlinge in ihre Heimat,
7. die Finanzierung der Maßnahmen unter Punkt 1 bis 6 mit den zwei Billionen Dollar, die die Menschheit bisher jährlich für ihre Kriege ausgegeben hat!
Bürger der Welt, lasst Greta nicht allein, wenn sie noch einmal vor die UNO tritt! Unterstützt sie mit so lautem Beifall, dass den trägen Mächtigen die Trommelfelle platzen!
Otfried Schrot, D-Ronnenberg
Gretas Wutrede heute in New York hat auch mich wütend gemacht. Wütend aber nur deshalb, weil sich immer alle Vorwürfe nur auf die ältere Generation beziehen, die aber unbestritten viel naturbewusster gelebt und aufgewachsen ist als viele Menschen heute. Meine erste von insgesamt sechs (!) Flugreisen meines Lebens (64 Jahre) war mit fast 30 Jahren, wie viele Flüge haben heute viele 20Jährige? Warum wird nur freitags während der Schulzeit demonstriert, warum nicht samstags, warum nicht auch in den Ferien? Nein, in den Ferien gibt es keine Schule zu schwänzen, außerdem muss man ja auf Urlaub fliegen!
Die meiste Wut bekomme ich bei Fotos, die die Plätze der jugendliche Feste nach deren Aufführung zeigen, genau jene Jugendlichen, die ja so für den Klimaschutz eintreten? Warum fangt ihr denn nicht bei euch selbst einmal an und nehmt euren Müll wieder mit nach Hause?
In meiner Zeit gab es viel, viel weniger Straßenverkehr, wir gingen zu Fuß in die Schule, wurden nicht bis dorthin gefahren. Wir spielten im Wald, wir unterhielten uns noch bei persönlichen Gesprächen, nicht über WhatsApp, usw. usw.
Diese Liste ließe sich unendlich verlängern, doch wir Alten sind offensichtlich schuld an dieser Klimakrise?
Gerhard Cirlea, Hallein