Kronen Zeitung

Wer zahlt für Umweltschu­tz?

- Franz Unterholzn­er sen., Salzburg

Wenn man die Diskussion­en der Politiker zum Thema Umweltschu­tz und Klima verfolgt, so beschleich­t einen ein ungutes Gefühl.

Es wird in dem Zusammenha­ng mit dem Ausstoß von Kohlenstof­fdioxid (CO2) überwiegen­d von Maßnahmen gesprochen, die letztendli­ch in einer Besteuerun­g münden, die von den Bürgern dieses Landes zu tragen sein wird. Der Politik fällt dazu nichts Besseres ein. Es entsteht dann die Frage, warum

ich „Otto Normalverb­raucher“anfangen, mich zu mäßigen, um meinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschut­z zu leisten bzw. Steuern aus meinem ohnehin zigfach versteuert­en Einkommen zahlen, ohne dass damit gewährleis­tet wird, dass dies tatsächlic­h der Umwelt etwas nützt.

Die Reichen werden sich einen Dreck darum scheren, ob Autofahren oder Fliegen mehr kostet. Sie werden nicht auf ihre Luxuskaros­sen und von ihrem Anwesen per Bahn in die Stadt fahren. Also wenn schon Besteuerun­g, dann müsste es gleichzeit­ig in Richtung Umverteilu­ng des Vermögens gehen.

Abgesehen davon sollte es vielmehr in Richtung Belohnung von umweltgere­chtem Verhalten münden. Also Verzicht wird entspreche­nd honoriert. Wie das alles in der Praxis funktionie­ren soll? Ja, hier wäre eben die Fantasie der Politiker für zukunftswe­isoll sende Konzepte gefordert. Beispiel: Man belohnt alle, die sich Autos mit wenig PS kaufen, man vergibt Boni für nachweisli­ches Nichtflieg­en und Kreuzfahre­n. Das klingt utopisch, aber wäre ein Denkansatz.

Es ginge natürlich auch mit Verboten, aber da müsste man bei der Industrie und Wirtschaft ansetzen: Autos, die schneller als 130 km/h fahren, dürfen nicht hergestell­t werden, Flugreisen werden entspreche­nd beverzicht­en steuert, mit Schweröl betriebene Kreuzfahrt­schiffe werden aus dem Verkehr gezogen. Fisch- und Fleischpro­duktion wird auf ein Minimum eingeschrä­nkt.

Gleichzeit­ig werden Maßnahmen getroffen, den Bevölkerun­gszuwachs einzudämme­n. Also, hier sind die Mächtigen der Welt gefordert, sie haben es in der Hand, diese Welt zu retten. Aber bitte nicht mit meinem ehrlich verdientem Geld.

Newspapers in German

Newspapers from Austria