„Bin dankbar für jeden Pionier“
Bauernbund-Präsident und Nationalrat Georg Strasser begrüßt die Kombination von Energie- und Landwirtschaft in Österreich
Ö
sterreich braucht rasch mehr erneuerbare Energiequellen – ist die Landwirtschaft ein zentraler Schlüssel dazu?
Die Landwirtschaft ist schon immer erfolgreicher Umsetzungsort für erneuerbare Energien jeder Art. Die Bauern haben Flächen als auch Gebäude und sind deswegen prädestiniert dafür. Welchen Nutzen hat die Landwirtschaft davon, wenn
künftig weitere Bauern eine Fotovoltaik-Doppelnutzung ihrer Flächen betreiben?
Die Landwirtschaft ist immer auf der Suche nach Wertschöpfung. Es kommt mehr Geld in regionale Wirtschaftskreisläufe, der Landwirt kann Investment betreiben, das sich absehbar
rechnet – und dem Klima und der Umwelt wird langfristig Gutes getan.
Was muss nun von politischer Seite getan werden, um diese Idee einiger Pioniere vorantreiben zu können und auch andere Landwirte in Österreich von der Doppelnutzung ihrer agrarischen Flächen zu überzeugen?
Die Frage ist: Wie steuern wir mit Gesetzen die erneuerbaren Energien? Ein solches kostspieliges Projekt muss für eine bäuerliche Familie so gestaltet werden können, dass sie 10 bis 15 Jahre nach vorne blicken kann – das gilt auch für
Windkraft, Wasserkraft oder andere Energiequellen.
In Wien gibt es nun einen Bauern, der den Kartoffelacker unter der FotovoltaikAnlage angelegt hat, Martin Miesenberger hält im Mühlviertel Schafe auf seiner Energiefläche – was ist künftig noch als Doppelnutzung denkbar?
Erprobt sind auch schon Hühner – aber das Wichtigste ist: Die Gesellschaft braucht fortschrittlich denkende Bauern, und damit bin ich dankbar für jeden Pionier, der es wagt, neue Wege zu beschreiten und mutig zu zeigen, was alles möglich ist.