Gicht in den Griff bekommen
Schätzungen zufolge sind etwa fünf Prozent der Österreicher betroffen
Lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ab, führt dies zu einer Entzündung mit Schwellung und Schmerzen. Die Zahl der Gichtkranken ist im Steigen begriffen und stellt ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Neben der Genetik spielen Lebensstilfaktoren eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Leidens.
erste akute Gichtanfall tritt unerwartet, zumeist nachts oder in den frühen Morgenstunden, auf, vorwiegend am Grundgelenk der großen Zehe. Die Ursache für diese Symptome ist zu viel Harnsäure im Blut – entweder infolge einer zu hohen Aufnahme von Purin über die Nahrung und/oder zu geringer Harnsäureausscheidung durch die Nieren.
Klarheit bringen neben Erhebung der Beschwerden Laboruntersuchungen, bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder ComputertoDer
mografie sowie (selten nötig) Analyse von Gelenkflüssigkeit zum Nachweis der Kristalle.
„Die Behandlung des akuten Anfalls beinhaltet Maßnahmen wie etwa Kälteanwendung oder Infiltrationen, intensive physikalische Therapie sowie systemische Medikamente (wirken auf das gesamte Organsystem)“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber, Uniklinik für Innere Medizin II, Rheumatologie, MedUni Innsbruck.
Wichtigste Schritte sind purinarme Ernährung (Verzicht auf Innereien, rotes Fleisch sowie Alkohol), Verringerung von Übergewicht sowie sportliche Betätigung.
Während einer harnsäuresenkenden Therapie sollten laut Experten zu Beginn gleichzeitig antientzündliche Arzneien eingesetzt werden.