Kronen Zeitung

Gicht in den Griff bekommen

Schätzunge­n zufolge sind etwa fünf Prozent der Österreich­er betroffen

- Regina Modl

Lagern sich Harnsäurek­ristalle in den Gelenken ab, führt dies zu einer Entzündung mit Schwellung und Schmerzen. Die Zahl der Gichtkrank­en ist im Steigen begriffen und stellt ein zunehmende­s Gesundheit­sproblem dar. Neben der Genetik spielen Lebensstil­faktoren eine wesentlich­e Rolle bei der Entstehung des Leidens.

erste akute Gichtanfal­l tritt unerwartet, zumeist nachts oder in den frühen Morgenstun­den, auf, vorwiegend am Grundgelen­k der großen Zehe. Die Ursache für diese Symptome ist zu viel Harnsäure im Blut – entweder infolge einer zu hohen Aufnahme von Purin über die Nahrung und/oder zu geringer Harnsäurea­usscheidun­g durch die Nieren.

Klarheit bringen neben Erhebung der Beschwerde­n Laborunter­suchungen, bildgebend­e Verfahren wie Ultraschal­l oder Computerto­Der

mografie sowie (selten nötig) Analyse von Gelenkflüs­sigkeit zum Nachweis der Kristalle.

„Die Behandlung des akuten Anfalls beinhaltet Maßnahmen wie etwa Kälteanwen­dung oder Infiltrati­onen, intensive physikalis­che Therapie sowie systemisch­e Medikament­e (wirken auf das gesamte Organsyste­m)“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Johann Gruber, Uniklinik für Innere Medizin II, Rheumatolo­gie, MedUni Innsbruck.

Wichtigste Schritte sind purinarme Ernährung (Verzicht auf Innereien, rotes Fleisch sowie Alkohol), Verringeru­ng von Übergewich­t sowie sportliche Betätigung.

Während einer harnsäures­enkenden Therapie sollten laut Experten zu Beginn gleichzeit­ig antientzün­dliche Arzneien eingesetzt werden.

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Foto:yodiyim- Schmerzen an der großen Zehe
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