Ist Peter Handke ein Jugoslawe?
Neuer Wirbel um Nobelpreisträger
Spielt Peter Handke ein doppeltes Spiel? Ein 1999 ausgestellter Pass weist den Kärntner Nobelpreisträger als „Jugoslawe“aus.
Sein Eintreten für das Serbien eines Slobodan Miloševic, der Literaturnobelpreis und jetzt eine hochbrisante Affäre um seine Staatsbürgerschaft – Peter Handke ist immer für Aufreger gut. Im Mittelpunkt steht ein 1999 ausgestellter jugoslawischer Reisepass für Handke.
Eine US-Plattform hat in der Nationalbibliothek einen Reisepass Handkes ausgegraben, der am 15. Juni 1999 in der jugoslawischen Botschaft in Wien ausgestellt wurde.
Handkes Nationalität wird darin als „Jugoslovensko“angegeben. Der Pass wurde fast zeitgleich mit US-Bombardements auf Serbien ausgestellt. War es für Handke etwa eine Art Solidarisierung?
Nun stellen sich Juristen die Frage: Ist eine im Reisepass angeführte Nationalität gleichbedeutend mit der Staatsbürgerschaft? Das bejahen viele und erinnern an Skispringer Andi Goldberger, der 1997 Serbe werden wollte und im letzten Moment den Rückzug antrat.
Denn das österreichische Recht erlaubt keine Doppelstaatsbürgerschaften. Wer „überläuft“, verliert grundsätzlich die österreichische Staatsbürgerschaft. Und da kommt Kärnten ins Spiel.
Peter Handke lebt in Frankreich. Wenn er davor seinen Wohnsitz in Kärnten gehabt hat, dann ist weiter die Landesregierung für ihn zuständige Behörde. Die Beibehaltung der Staatsbürgerschaft hätte von der Landesregierung bewilligt werden müssen. 1999 war Jörg Haider Landeshauptmann.
In Klagenfurt ist man alarmiert: „Wir durchforsten die Archive, ob es einen Akt bei uns gibt.“
Gab es keine Ausnahme, dann ging der Nobelpreis wohl an einen staatenlosen „Jugoslawen“bzw. Serben.