Kronen Zeitung

AUA im Sinkflug: 800 verlieren Job

Der Preiskampf über den Wolken zwingt die AUA dazu, 700 bis 800 von insgesamt 7000 Mitarbeite­rn bis Ende 2021 abzubauen und bei den Kosten drastisch zu sparen.

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Eskommt noch schlimmer als befürchtet: Insgesamt 700 bis 800 Jobs werden bei der AUA bis Ende 2021 verloren gehen, hauptsächl­ich in der Bodenabfer­tigung und in der Technik. Flugbeglei­ter und Piloten sind nur gering betroffen. Denn das Flugangebo­t der AUA bleibt voll bestehen, weil man in der Abwehrschl­acht gegen die Billigflug­linien keine Marktantei­le verlieren will.

Die Details werden bis Jänner ausgearbei­tet. Helfen soll der „natürliche Abgang“, der pro Jahr bei 200 bis 250 Personen liegt. Doch ohne Kündigunge­n wird es nicht gehen, mit dem Betriebsra­t wird noch über soziale Abfederung verhandelt werden. Der Personalab­bau ist Teil eines Sparpakete­s, das die Kosten um jährlich 90 Millionen Euro senken soll. Das ist dringend notwendig, weil die AUA den brutalen Preiskampf der Billigflie­ger mitmachen muss. „Entweder wir gehen mit, oder die Sitze blei

ben leer“, heißt es aus dem Management. Besonders auf Strecken wie Wien–London oder Wien–Paris sind die Preise wegen der starken Konkurrenz gepurzelt. In diesem Jahr ist der Gewinn (seit 2012 ist die AUA im Plus gewesen, siehe Grafik) dramatisch geschmolze­n.

Noch ist offen, ob man eine „schwarze Null“schafft, sagt AUA-Chef Alexis von Hoensbroec­h, auch ein Minus ist möglich. Doch 2020 erwartet man in jedem Fall Verluste, weil die Zahl der Billigflie­ger in Wien-Schwechat noch einmal dramatisch auf 35 Maschinen ansteigt. Ryanair/Lauda stockt von acht auf 19 Flugzeuge auf, die Wizz Air von vier auf acht. Jeder dritte angebotene Sitzplatz in Wien wird dann im Billigflie­ger-Segment sein.

Im Vorjahr hat die AUA noch eine Umsatzrend­ite von 4% geschafft. Notwendig wären aber 8%, um sich Investitio­nen, z. B. in neue Flieger, leisten zu können. Das scheint in nächster Zeit kaum realistisc­h.

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Wie viele AUA-Beschäftig­te gekündigt werden, erfährt man erst später.
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AUA-Chef Alexis von Hoensbroec­h: „Wir müssen uns neu aufstellen, um brutalen Wettbewerb zu bestehen.“

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