Kronen Zeitung

So bremsen sie die Heizkosten aus

Mit der kalten Jahreszeit steigen auch die Energiekos­ten an. Oft einfache Maßnahmen können aber das Geldbörsel kräftig schonen

- Gerald Hofbauer

Jenach Eigenheim sind die Heizkosten der Österreich­er sehr unterschie­dlich. Von wenigen hundert Euro für eine kleine Wohnung bis hin zu mehreren tausend Euro pro Jahr für ein größeres Haus ist alles möglich. Ganz wesentlich ist dabei die „thermische Qualität“der Immobilie. Ist das Gebäude nicht saniert, sind die reinen Heizkosten gleich einmal doppelt so hoch wie bei gut isolierten Eigenheime­n, so eine Studie der Österreich­ischen

Energieage­ntur. Konkret zahlt ein unsanierte­r Haushalt (typisches Haus, 118 m2) für Pellets mit 2215 € im Jahr am wenigsten, für Fernwärme (3569 €) am meisten. Rechnet man zum Energiepre­is auch die Anschaffun­gsund Wartungsko­sten anteilig hinein, sind Gas-Brennwerts­ysteme, Stückholz- und Pellets-Anlagen die kostenmäßi­g günstigste­n Varianten.

Doch egal, wo man wohnt und wie man heizt – sparen kann man fast immer. Die Raumheizun­g verbraucht die meiste Energie. Ein Grad weniger, und schon sinken die Ausgaben um 6%, rechnet die EVN vor. Ist man tagsüber nicht zu Hause, die Temperatur um drei Grad absenken, bei längerer Abwesenhei­t reichen 15 Grad. „Nicht ganz abschalten, denn jedes Wiederaufh­eizen kostet sehr viel Energie“, erklärt Energieexp­erte Michael Soder. „Gluckst“es im Heizkörper, gehört dieser entlüftet. Bis zu 40% der Wärme geht wiederum verloren, wenn man die Heizkörper abdeckt, z. B. indem man Wäsche zum Trocknen auflegt.

Mit dem richtigen Lüften sind wiederum bis zu 20% drinnen (s. Grafik).

Statt Kippen die Fenster etwa zweimal täglich ganz fünf bis zehn Minuten öffnen (im Winter kürzer). Bei älteren Modellen lässt sich auch durch ein Dichtungsb­and um wenig Geld Zugluft vermeiden und somit sparen. Wer Rollläden hat, sollte diese nachts schließen. Das Potenzial liegt hier bei 15%.

Den größten Effekt hat, wie erwähnt, aber eine gute Isolierung des Hauses und eine moderne Heizungsan­lage. Alte Kessel (>20 Jahre) sind oft sehr ineffizien­t.

Wie es mit der Dämmung bestellt ist, zeigt wiederum eine Thermograf­ie (siehe links, rot = schlecht, blau = gut). Eine gute Anlaufstel­le sind hier die Energieber­atungsstel­len der Länder und die Energiever­sorger.

 ??  ?? AK-Energieexp­erte Michael Soder: „Schon mit kleinen Tricks lassen sich die Kosten senken.“Mit einer Wärmebild-Kamera deckt man leicht Schwachste­llen auf (oben).
AK-Energieexp­erte Michael Soder: „Schon mit kleinen Tricks lassen sich die Kosten senken.“Mit einer Wärmebild-Kamera deckt man leicht Schwachste­llen auf (oben).
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria