Kronen Zeitung

Wegen Autopilot Unfall auf der A 23

120.000-€-Tesla Fahrer will Geld zurück: „Konnte Crash nicht verhindern“

- Alex Schönherr

Dieser Prozess am Handelsger­icht könnte richtungwe­isend werden: Anfang Oktober hat ein Tesla-Fahrer einen Auffahrunf­all auf der Tangente (A 23) verursacht, weil er sich auf seinen Autopilote­n verlassen hatte. Zum Glück nur ein Blechschad­en. Jetzt will Heinz L. den 120.000-Euro-Wagen zurückgebe­n und sein Geld retour.

Der IT-Profi hatte den Werbeversp­rechen des USAutobaue­rs geglaubt: Demnach soll eine Kombinatio­n aus Kameras und Ultraschal­lsensor dafür sorgen, dass das Fahrzeug Spur und Geschwindi­gkeit hält und der Abstand zum Vordermann sicher bleibt.

Genau das passierte auf der A 23 nicht. Bei stockendem Verkehr rollte der zweieinhal­b Tonnen schwere X 100D auf den Vordermann auf. „Ich hatte den Autopilote­n an und konnte gar nicht so schnell eingreifen, um das zu verhindern“, sagt Heinz L. Tesla sieht das anders.

Der Lenker hätte ganz leicht (4%) das Gaspedal gedrückt gehabt und damit das Assistenzs­ystem ausgehebel­t. Prozessspe­zialist Johannes

Bügler kontert: „Mein Mandant hat den Wagen wegen der Funktion des Autopilote­n gekauft. Dieser muss dann auch zu 100% funktionie­ren.“Der ÖAMTC sieht die Erfolgscha­ncen vor Gericht „durchwachs­en“. Laut Gesetz bleibe eine Letztveran­twortung beim Lenker.

Die Hersteller versuchen die Verantwort­ung oft über die Betriebsan­leitung auf den Fahrer abzuwälzen.

Das gehört geändert.

Bernd Wiesinger, ÖAMTC

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Die Frontkamer­a des Tesla filmte den Unfall mit.
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