„Es tut sich viel Positives!“
Jahr acht einer großartigen Initiative! Auch heuer ruft Dr. Günter Geyer als Chef des Wiener Städtischen Versicherungsverbandes gemeinsam mit der Wiener Städtischen auf, die beste Pflegerin und den besten Pfleger zu wählen – und zu würdigen!
Wer unterstützt die Aktion mittlerweile aller? Und wie hat sich das Bewusstsein der Menschen in den vergangenen Jahren verändert?
Es sind alle NGOs, Wirtschafts- und Arbeiterkammer, die Erste und auch die Medien dabei. Und es ist großartig zu sehen, dass sich viel getan hat. Der Pflegeberuf, damit verbundene Problematiken und auch die Situation pflegender Angehöriger rückt immer mehr ins Bewusstsein der Menschen.
Auch in der Politik?
Ja, es kommen positive Signale, und es werden sehr konstruktive Gespräche geführt. Der Pflegeregress ist vom Tisch, man denkt laut über eine Entschädigung für pflegende Angehörige nach, und man ist sich einig, dass man den Wunsch nach einer Betreuung zu Hause respektieren und ermöglichen muss.
Aber der Weg ist noch ein weiter bis zur Umsetzung.
Bleiben wir kurz bei pflegenden Angehörigen . . .
Es muss geklärt werden, wie man die 1 Million Menschen, die Angehörige pflegt, entsprechend honoriert. Sei es durch Anrechnung von Pensionszeiten oder durch direkte Entlohnung, das wünsche ich mir von der nächsten Regierung. Pflege in Heimen ist eine gute Alternative, aber wo es nur irgend möglich ist, sollte man den Wunsch des zu Pflegenden erfüllen können, zu Hause bleiben zu können.
Apropos wünschen. Was steht noch oben auf Ihrer Liste?
Die Solidarität der Gesellschaft. Ein Prinzip, das ermöglicht, dass jeder für sich vorsorgt, solange er kann, aber auch jeder bestens versorgt ist, der auf Hilfe angewiesen ist.