Spatzenpost!
Seit die FPÖ mein Lieblingsprojekt „Vertrottelung des Erdballs“mangels anderer Zuständigkeiten plump an sich reißt, hat es viel von seiner Schönheit verloren. Das darf nicht sein! Deshalb würdige ich heute die „Pionierin der Biodiversität, Natalie Cooper vom Museum für Naturgeschichte in London“: Sie hat 2,5 Millionen ausgestopfte Tiere in Museen dreier Kontinente ausgewertet und nachgewiesen, dass Weibchen in diskriminierender Weise unterrepräsentiert sind.
Speziell beim Spatzen („knapp zehn Prozent“) tschilpt das Unrecht zum Himmel, dicht gefolgt vom „Schwarzen Fliegenschnäpper“(11,5 Prozent). Wobei dieser auch den Verdacht des Blackfacings entkräften und an seinem Namen (maximalpigmentierte/r Fliegenschnäpper*in?) wird arbeiten müssen. Kaum entspannter sind die Verhältnisse beim Wiesel. „Bei Paarhufern“, so lese ich mit ungläubiger Empörung, „waren es weniger als 40 Prozent, obwohl dort die Weibchen in der freien Wildbahn eindeutig die Mehrheit bilden“. Hier erreicht die Causa #MeTooDimension, so rücksichtslos, wie sich die Horn- und Rüsselmachos beim Präparator zum Ausweiden vorgedrängt haben.
Nobelpreis für Mrs Cooper? Dafür muss die Zeit noch etwas reifen. Aber das Ehrendoktorat der vertrottelungstechnisch bahnbrechenden Salzburger Uni wäre ein erster Schritt: Die Dame könnte den Platz des großen Verhaltensforschers Konrad Lorenz einnehmen, dem das Ehrendoktorat 2016 aus Gründen politischer Korrektheit aberkannt wurde.