Selbstverpartnert
Emma Watson löste diese Woche einen schönen Trend aus. In einem Interview mit der „Vogue“gestand sie, sich nicht länger mit dem Stress, den Ängsten und den mitleidigen Blicken herumschlagen zu wollen, die das Single-Dasein mit sich bringen. Sie führt jetzt eine glückliche Beziehung mit sich selbst, ist also „selbstverpartnert“.
Seitdem zieht der Hashtag „Selbstverpartnerung“seinen Siegeszug durchs Internet. Hinweg mit dem blöden Stempel Single, in dem so viel Einsamkeit steckt. Fort mit Worten wie ledig, die nach leidig klingen. Sogar in der Heraldik fristet das ledige Schild ein trostloses Dasein, weil es ohne jegliche Figuren recht trist gestaltet daherkommt. Selbstverpartnerung dagegen – das ist wie eine Liebeserklärung an sich selbst.
Nur ist es eben oft nicht so einfach, sich selbst die Hand zu reichen – und aus dem Alleinsein nicht in die Einsamkeit abzudriften. Immer mehr Menschen fühlen sich in unserer Gesellschaft einsam, nicht nur alte, auch junge. Sie wird zu einer Volkskrankheit, die Seele und Körper zerfrisst. Chronische Einsamkeit kann so schädlich sein wie 15 Zigaretten am Tag. In England gibt es bereits ein Einsamkeitsministerium, um diesem traurigen Trend entgegenzusteuern.
Dabei muss man vielleicht nur wieder ein bisschen genauer auf seine Mitmenschen achten. Hinsehen, ob einer wirklich glücklich selbstverpartnert ist oder eben doch alleine einsam. Und im rechten Moment die Hand reichen, damit ihm das selbst auch wieder gelingt.