Jubiläums-Starparade in Salzburg
100 Jahre Festspiele mit 222 Aufführungen und einem „Jedermann“-Fest am 22. 8. Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler erfreute sich an der parfümiert-guten Luft in der Salzburg Kulisse – die ersten Worte zur Eröffnung der JubiläumsprogrammPräsentation f
spüre hier von allen 1000 Prozent – und will dem Publikum 3000 Prozent zurückgeben“, verlautete der „Salome“-Star der beiden vergangenen Sommer, Asmik Grigorian. Sie wird in Strauss’ „Elektra“als Chrysothemis auftreten – vier Opern ergeben aus Sicht von Intendant Markus Hinterhäuser so etwa wie eine dramaturgische Klammer: „Zu ,Elektra‘ noch ,Don Giovanni‘, Mussorgskis ,Boris Godunow‘ und Luigi Nonos
1960‘, vielleicht die Oper, die am besten neue Gegenwarten aus dem Blick zurück schafft.“
100 Jahre Festspiele seien, so Hinterhäuser, zudem 100 Jahre Kulturgeschichte und jedenfalls eine „ordentliche Herausforderung für alle bei einem Jubiläum, das historisch aus einem politischer Grundgedanken hervorgeht“.
Für Präsidentin Helga Rabl-Stadler sind die Festspiele eine „Begeisterungs„Ich gemeinschaft für die Kraft der Kunst“, erstmals hatte man für die Freunde der Festspiele zur Saisonvorstellung das Große Festspielhaus geöffnet.
Kunst als Friedensprojekt im Herz des Herzens von Europa, so die Festival-Prinzipalin, werde natürlich auch entsprechend gefeiert. Los geht das schon am 25. April mit der großen Ausstellung im Salzburg Museum, die Zelebrationen erreichen am 22. August, dem eigentlichen Geburtstag, ihren Höhepunkt: „Hier soll die ganze Stadt zu einer einzigartigen Tischgesellschaft werden, vom Morgen bis zum Abend mit Einbindung der Gastronomie.“Das Kin,Intolleranza der- und Jugendprogramm werde gleichsam explodieren, in Summe werden es im klassischen Sinn 222 Aufführungen in 44 Tagen an 15 Spielstätten sein. Dazu kommen 87 im Jugendprogramm „jung&jede*r“sowie 50 Rahmen-Veranstaltungen. Im Konzertbereich, Auftakt wieder mit Ouverture Spirituelle, fällt Igor Levits Beethoven-Marathon auf, alle 32 Sonaten an acht Abenden ab 29. Juli. Stämmgaste wie die Wiener Philharmoniker sind natürlich auch da. In Bettina Herings Schauspielressort sticht die 5. Handke-Premiere der Festspiele hervor („Zdenek Adamec“), dazu Schillers „Maria Stuart“auf der Perner Insel mit Birgit Minichmayr und Bibiane Beglau unter der Regie von Burgchef Martin Kusej. Experimental-Charakter mit Grenzüberschreitung hat gewiss „Everywoman“vom Schweizer Regisseur Milo Rau, geboren 1977.
Der Dirigenten-Nachwuchsbewerb heißt nun Herbert von Karajan Young Conductors Award, Reverenz an „die größte Festspiel-Ikone“.