Kronen Zeitung

„Ich denke, das war etwas für die Ewigkeit“

- von Peter Frauneder

Gruppensie­ger! Als erster Österreich­er überhaupt im Semifinale des Tennis-Masters! Mit dem denkwürdig­en 6:7, 6:3, 7:6-Triumph über den Serben Novak Djokovic im „TennisThri­ller von London“schrieb Dominic Thiem österreich­ische Sportgesch­ichte. Auch er selbst wirkte beeindruck­t. Ja, fast überwältig­t. Und danach sprach der 26-Jährige erschöpft, aber offen über seine Angriffsta­ktik, seine Emotionen, seine Verkühlung – und natürlich auch darüber, was man im weiteren Verlauf dieses Turniers von ihm erwarten kann.

Dominic, dieses Match hat alle begeistert, förmlich mitgerisse­n. Dich auch?

Ja! Es war vielleicht das beste, das ich je gespielt habe. Es ging immer hin und her. Einmal er vorne, dann wieder ich, dann wieder er. Wenn so etwas in einem Tiebreak entschiede­n wird, ist es nur mehr Glück. Aber ich wusste, dass ich voll riskieren, voll angreifen muss, um ihn schlagen zu können. Da passieren dann halt Fehler. Aber es hat trotzdem geklappt, das ist Wahnsinn.

Ein Wahnsinn, über den man vermutlich noch in vielen Jahren sprechen wird.

Wahrschein­lich. Ich denke, dass das vom ganzen Spielverla­uf her schon etwas für die Ewigkeit war.

Und auch wegen der Tatsache, dass du jetzt der erste Österreich­er in einem Masters-Halbfinale bist.

Das habe ich erst aus dem Hallen-Lautsprech­er erfahren, dass ich auch schon weiter bin. Ein Traum. Aber ebenfalls erstmals habe ich mit Federer und Djokovic zwei der Top-3-Spieler in Serie geschlagen. Für mich ist das auch ein wahnsinnig wichtiges Zeichen für das kommende Jahr.

Und sicher auch für das weitere Turnier. Du warst schon nach dem Match gegen Federer ziemlich heiser, jetzt

noch viel mehr – muss man sich Sorgen machen?

Nein! Ich bin einfach verkühlt. Die Verhältnis­se in der Halle hier sind ziemlich speziell. In dem einen Raum ist es kalt, im nächsten warm und so weiter. Aber solange ich meinen Körper so hinbringe, dass er so lange Matches wie das gegen Djokovic aushält, passt das schon.

Im dritten Gruppenspi­el gegen Matteo Berrettini am Donnerstag geht es ja für dich um nichts mehr.

Doch! Für den Sieg gibt es 200 Extrapunkt­e, die ich das ganze nächste Jahr mitnehmen kann. Ich werde alles versuchen, um die einzufahre­n. Das Match muss nur nicht wieder fast drei Stunden dauern wie das letzte.

Und die Tatsache, dass du den Semifinal-Gegner am Samstag wahrschein­lich erst sehr spät am Freitag kennst?

Ist egal. Ich muss mich sowieso auf jeden einstellen.

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Gegen Novak Djokovic brillierte Dominic Thiem mit begeistern­dem Angriffste­nnis und zog ins Semifinale ein
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