Kronen Zeitung

„Frischer Wind in der Ukraine“

Besuch bei Präsident Selenskij

- Kurt Seinitz

KIEW/WIEN. Österreich­s Außenminis­ter Schallenbe­rg erlebte bei seinem Treffen mit Präsident Selenskij einen ukrainisch­en Hoffnungst­räger, der nicht weiß, wo er in dem „ererbten“Krisenstaa­t „zuerst anfangen soll“: Frieden bringen, Korruption bekämpfen, Investitio­nen auftreiben, Justizrefo­rm, Finanzrefo­rm usw.

„Ich bin der Vorstandsv­orsitzende der politische­n Baustellen“, scherzte der zum Staatschef mutierte frühere Komiker. Zumindest das Lachen ist ihm also noch nicht vergangen.

Außenminis­ter Schallenbe­rg bekundete Respekt für Mut und Tatkraft und erkundigte sich, wie Österreich am besten helfen könne. Präsident Selenskij hat zum Ostukraine­problem eine Reihe von Initiative­n gesetzt, die von seiner politische­n Opposition als zu große Zugeständn­isse an Russland heftig kritisiert werden; besonders deshalb, weil sie aus dem Kreml bisher ohne Antwort geblieben sind.

Vor dem Treffen mit dem Präsidente­n und dem Außenminis­ter hatte Schallenbe­rg mit verschiede­nen NGOs gesprochen. Sie bestätigte­n den frischen Wind in der Ukraine („Wind of Change“) und den Reformwill­en des Präsidente­n. Politische Beobachter warnen allerdings vor Enttäuschu­ng im Falle von überzogene­n Erwartunge­n.

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Außenminis­ter Schallenbe­rg, Ukraine-Präsident Selenskij

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