Kronen Zeitung

Erspartes für Diamanten, die nur den Bruchteil wert sind

Die Anleger ließen sich von glitzernde­n Diamanten blenden – und investiert­en oft ihr ganzes Erspartes. Mehr als 300.000 € ergaunerte­n zwei Betrüger (55, 33 Jahre), indem sie minderwert­ige Ware an Dutzende Opfer verhökerte­n – schwerer gewerbsmäß­iger Betrug

- A. Moser

Wohin mit seinem Geld in Zeiten der Minizinsen? Darauf hatten die beiden gewieften Angeklagte­n eine vermeintli­ch tolle Antwort. Sie bastelten eine seriös wirkende Webseite und kontaktier­ten Freiberufl­er, etwa in Tirol und Wien.

Versproche­n wurden enorme Wertsteige­rungen oder lukrative Weiterverk­äufe der Diamanten in die Schweiz oder in den arabischen Raum. „Teils erfolgten die Käufe in bar und ohne Bestätigun­g“, sagte die Staatsanwä­ltin – und kündigte im selben Atemzug an, dass sie dies wegen Schwarzgel­d-Verdacht

auch der Finanz gemeldet habe. „Wir wollten das Geschäft ja seriös aufziehen, aber es ging sich finanziell nicht aus“, so der 55Jährige, der mit Spielsucht und Koks viel Geld verprasste und in Deutschlan­d einschlägi­g vorbestraf­t ist.

Für ihn setzte es drei Jahre Haft (zwei davon bedingt), sein unbescholt­ener Kompagnon kam mit 20 Monaten bedingter Haft und 3360 Euro Geldstrafe davon – alles rechtskräf­tig. Die Geschädigt­en erhalten häufig nur je 1000 Euro, der Zivilrecht­sweg bietet wohl wenig Hoffnung.

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Richter Bernhard Rüßkamp saß dem Schöffense­nat in Tirol vor.

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