Sexuelle Abenteuer
Komponist Bernhard Lang schuf mit seiner Oper „Der Reigen“, deren Österreich-Premiere bei den Bregenzer Festspielen vergangenen Sommer stattfand, ein interessantes Werk über Liebe, Sexualität, Frauen und Männer. Walter Kobéra und seiner Neue Oper Wien gel
Arthur Schnitzlers Theaterstück „Der Reigen“, das 1920/1921 Skandale in Berlin und Wien sowie einen Gerichtsprozess nach sich zog, führt in einem tanzartigen Reigen zehn Paare vor, die sich für kurzzeitige sexuelle Abenteuer zusammenfinden – ein Sujet, das sich „mit Heiterkeit und in ihrem ewigen Gegensatz zu der sogenannten Sittlichkeit“
positioniert, wie es Schnitzlers Geliebte Adele Sandrock formulierte.
Zitate von Berg, Debussy, Lou Reed, Duke Ellington oder japanischen OtakuTänzen, die ganze Palette von Orchester, Jazz und nicht zuletzt Rap formt Bernhard Lang zu seinem kurzweiligen neunten Musiktheaterstück, das dank der Neuen Oper Wien nach Schwetzingen und Bregenz nun erstmals in Wien zu erleben war.
Regisseurin Alexandra Liedtke greift – ebenso wie die Musik Langs – die beißende Ironie Schnitzlers auf. Walter Kobéra am Pult des fabelhaften amadeus ensembles wien begeisterte ebenso wie das fulminante Darsteller-Quintett: Anita Giovanna Rosati, Barbara Pöltl, Thomas Lichtenecker, Alexander Kaimbacher und Marco di Sapia. Alle meisterten die Herausforderung, in zwei komplett unterschiedliche Charaktere zu schlüpfen aufs Beste!