Im Reich der Ritter
Die „Krone“blickte rund um das 3:5 der Las Vegas Golden Knights gegen Chicago in der besten Eishockey-Liga der Welt hinter die Kulissen Irre Show als Trumpf Die Vienna Capitals sind Kooperationsklub
Gleich neben der USAFlagge hängt eine Fahne unter dem Hallendach des topmodernen Trainingszentrums in Summerlin, 20 Kilometer westlich des weltberühmten Vegas-Strips. 58 goldene Sterne sind darauf – einer für jedes Todesopfer vom Massaker am 1. Oktober 2017 bei einem CountryFestival, nach dem Las Vegas unter Schock stand.
Es war auch der Tag des letzten Vorbereitungsspiels der Golden Knights, neun Tage später stieg damals die Heimpremiere in der NHL. „Dieses tragische Ereignis hat Klub und Fans von Beginn zusammengeschweißt“, sagt Misha Donskov, der Sportdirektor des Eishockey-Imperiums mitten in der Wüste. Die Nummer 58 wird bei den „Goldenen Rittern“nicht mehr vergeben . . .
Der Liga-Neuling hat sich nach zweieinhalb Jahren einen Namen gemacht, zu den sportlichen Erfolgen kommt eine Show, die neue Maßstäbe setzt. So ist der Cirque du Soleil nicht nur Sponsor, sondern bringt auch seine Top-Artisten in die T-Mobile Arena. Die perfekte Werbung, wenn man in Vegas täglich in sieben Hotels die Plätze füllen muss. Weiß auch Star-Verteidiger Nate Schmidt, der 2018 während einer NHLSperre bei den Vienna Capitals in Wien mittrainierte: „Unsere Spiele sind das pure Spektakel!“Mit einigen Cracks aus Wien hält er noch immer Kontakt, dazu hat sein Besuch in Österreich Spuren hinterlassen: „Seither schmeckt mir kein amerikanisches Bier mehr.“
Wien als „Außenstelle“
Auch seine Bosse waren von Wien und den Caps mit Manager Franz Kalla begeistert, so wurde die offizielle Kooperation zuletzt weiter intensiviert. Die Wiener lernen vor Ort bei Marketing, Ticketing, Scouting und Entertainment. „Und für Vegas ist Wien erste Anlaufstelle, um auch in Europa als Marke Fuß zu fassen, Hockey zu promoten“, sagt Donskov, der 2016 bei Weltmeister Kanada ebenso im Trainerstab stand wie Capitals-Coach Dave Cameron.