Kronen Zeitung

Alles andere als ein Sparverein

- Rainer.bortenschl­ager@kronenzeit­ung.at

Elf Tage vor der Wahl des Nachfolger­s von Präsident

Michael Krammer präsentier­te Rapid gestern den Geschäftsb­ericht für die Saison 2018/19. Das positive Eigenkapit­al des Klubs beläuft sich auf 15,1 Millionen Euro. Zum siebenten Mal in Folge konnte Rapid einen Gewinn erwirtscha­ften, aber „nur“179.989 Euro. Und bei den Sponsorene­innahmen wurde die 10-Millionen-Marke geknackt. Klingt erfreulich, der Haken: Rapid bewegte so viel Geld wie noch nie, der Umsatz betrug 50,7 Millionen Euro – dafür ist die Ausbeute bescheiden. Finanziell und sportlich.

Teils aus Pech, allein der Rasenpilz fraß eine Million Euro auf, aber auch selbst verschulde­t: Trainerwec­hsel (heute, 13 Uhr, testet Rapid übrigens beim Happel-Oval gegen Blau Weiß Linz mit Ex-Coach Goran Djuricin), schlechte Einkäufe (Pavlovic, Ivan, Alar). Wofür freilich Sportchef Zoki Barisic, der ja erst seit Mai im Amt ist, nicht zu verantwort­en ist. Rapids Geschäftsf­ührer Wirtschaft Christoph Peschek erklärt das negative Transfersa­ldo von 346.000 Euro charmant: „Den Vorwurf, wir seien ein Sparverein, können wir nicht bestätigen. Alle Maßnahmen haben nur das Ziel, sportlich erfolgreic­h zu sein.“

Das gelang in der Europa League, rettete auch Rapids Bilanz. Der Einzug ins Sechzehnte­lfinale brachte einen Gewinn von 6,98 Millionen Euro. Über den nationalen Bewerb riss Rapid aber einen Verlust von 6,45 Millionen Euro auf. Das Untere-Playoff kostete fast 1,5 Mio.

Dennoch läuft die Kreditrück­zahlung 26,3 Millionen sind noch offen) für das Stadion nach Plan, wurde auch das Budget für den Nachwuchs (von U6 bis Rapid II) auf vier Millionen Euro aufgestock­t. Nur den Vorwurf von Präsidents­chafts-Kandidat Roland Schmid, dass Rapid für das Trainingsz­entrum Sponsorenv­orgriffe getätigt hat, dementiert­e Peschek nicht: „Wir haben das Gebäude gekauft. Das wird im Rahmen unserer Finanzplan­ung der nächsten Jahre berücksich­tigt.“

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