Kronen Zeitung

Pfleger „fliehen“aus dem KH Nord

- Alex Schönherr

Es herrscht nicht nur akuter Ärztemange­l im neuesten Spital Wiens. Einige Stationen müssen wohl bald geschlosse­n werden.

Kalt-warm im Wiener Gesundheit­swesen. Das AKH baut groß um (Artikel unten). Aber in dem erst im Sommer eröffneten Spital Nord spitzen sich die Personalpr­obleme zu. Nicht nur fehlen weiterhin viele Mediziner, jetzt laufen auch noch die Pfleger in Scharen davon. Müssen bald die ersten Stationen schließen?

Mit Jahreswech­sel will die Klinik die Vollauslas­tung mit Patienten erreichen. Die Voraussetz­ungen sind nicht die besten. Laut Krankenans­taltenverb­und (KAV) gab es mit 1. November 20 Vollzeitär­zte sowie 14 Diplompfle­ger zu wenig. Im Herbst hat ein Schwung Pfleger das Haus verlassen. Und nach „Krone“-Infos erwägen weitere bald den Absprung.

Zwar ist die Bezahlung gut, manche Pfleger verdienen so viel wie Turnusärzt­e. Doch die Arbeitsbed­ingungen sind schlecht: hoher

Druck, zu wenig Personal, teils fehlen Arbeitsmit­tel.

Vize-KAV-Chef Herwig Wetzlinger räumt einen Engpass im Spezialber­eich OP-Pflege ein. Ein Mangelberu­f, bei dem schwer Leute zu finden sind. Das Spital hat laut Addendum weitere Probleme: eine Notfallsta­tion, die keine Notfallpat­ienten operieren kann (Personal fehlt). Schädelver­letzungen können nicht behandelt werden, da es keine Neurologie gibt. Und die Kinderpsyc­hiatrie ist bis heute unterbeset­zt.

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