Pfleger „fliehen“aus dem KH Nord
Es herrscht nicht nur akuter Ärztemangel im neuesten Spital Wiens. Einige Stationen müssen wohl bald geschlossen werden.
Kalt-warm im Wiener Gesundheitswesen. Das AKH baut groß um (Artikel unten). Aber in dem erst im Sommer eröffneten Spital Nord spitzen sich die Personalprobleme zu. Nicht nur fehlen weiterhin viele Mediziner, jetzt laufen auch noch die Pfleger in Scharen davon. Müssen bald die ersten Stationen schließen?
Mit Jahreswechsel will die Klinik die Vollauslastung mit Patienten erreichen. Die Voraussetzungen sind nicht die besten. Laut Krankenanstaltenverbund (KAV) gab es mit 1. November 20 Vollzeitärzte sowie 14 Diplompfleger zu wenig. Im Herbst hat ein Schwung Pfleger das Haus verlassen. Und nach „Krone“-Infos erwägen weitere bald den Absprung.
Zwar ist die Bezahlung gut, manche Pfleger verdienen so viel wie Turnusärzte. Doch die Arbeitsbedingungen sind schlecht: hoher
Druck, zu wenig Personal, teils fehlen Arbeitsmittel.
Vize-KAV-Chef Herwig Wetzlinger räumt einen Engpass im Spezialbereich OP-Pflege ein. Ein Mangelberuf, bei dem schwer Leute zu finden sind. Das Spital hat laut Addendum weitere Probleme: eine Notfallstation, die keine Notfallpatienten operieren kann (Personal fehlt). Schädelverletzungen können nicht behandelt werden, da es keine Neurologie gibt. Und die Kinderpsychiatrie ist bis heute unterbesetzt.