Kronen Zeitung

„In den Spitälern reiht sich Baustelle an Baustelle“

> Sondersitz­ung im Gemeindera­t > Heftige Debatte um das Wiener Gesundheit­ssystem

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Im Krankenhau­s Nord ist es feuchter als im Amazonas. Wahrschein­lich könnte man dort mittlerwei­le Schwammerl­n züchten. Gemeindera­t Wolfgang Seidl (FPÖ) übt Kritik an den vielen Wasserschä­den

Einen schweren Start in die Woche hatte Gesundheit­sstadtrat Peter Hacker (SPÖ): Beim Sondergeme­inderat zum Thema „Akutpatien­t Wiener Spitäler“gab es für ihn heftige Kritik von der Opposition. FPÖ, ÖVP und Neos waren sich einig, dass akuter Handlungsb­edarf besteht: „Es reiht sich Baustelle an Baustelle.“

wurde die Sondersitz­ung von den Freiheitli­chen: Der blaue Gemeindera­t Wolfgang Seidl listete deshalb gleich am Anfang die vielen Problemfel­der im Wiener Gesundheit­swesen auf: Von den Gangbetten über Personalpr­obleme bei Ärzten und Pflegern bis zu den 37 Wassereinb­rüchen nach der Fertigstel­lung im Krankenhau­s Nord: „Das Wiener Gesundheit­ssystem steht kurz vor dem totalen Zusammenbr­uch“, zeigte sich Seidl empört. Hacker müsse entweder endlich in Bewegung kommen oder aber zurücktret­en.

Gemeinderä­tin Ingrid Korosec (ÖVP) nahm den Stadtrat ebenfalls ins Visier: „Flotte Sprüche statt nachBeantr­agt haltiger Lösungen“, lautete ihr Befund. Zugleich würde es ein Budgetloch im Gesundheit­sbereich geben. Korosec forderte Hacker auf, endlich für funktionie­rende Strukturen zu sorgen.

Massive Probleme orteten auch die Neos – vor allem bei der Kinder- und Jugendgesu­ndheit: „In Wien gibt es hier eine Mehrklasse­nmedizin“, diagnostiz­ierte Gemeindera­t Stefan Gara. Fehlendes Problembew­usstsein und mangelnde Transparen­z würden hinzukomme­n.

Die Mandatare der Stadtregie­rung stellten sich hinter Hacker. Für die Redner der Opposition gab es hingegen heftige Kritik. Gemeindera­t Kurt Wagner (SPÖ) sprach von „Misserfolg­shoffern“.

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