Kronen Zeitung

Lust und Liebe

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Regel

Ich (31) habe schon einige Erfahrung, aber ein Wunsch meines derzeitige­n Freundes ist mir rätselhaft. Am liebsten will er mit mir schlafen, wenn ich die Regel habe! Sonst kommt er eher schwer auf Touren, aber an den gewissen Tagen ist er richtig angetörnt. Mir kommt das vor wie Kannibalis­mus.

Na ja, so ist es auch wieder nicht. Tatsache ist, dass – auch bei strengster Hygiene – für geruchssen­sible Menschen ein charakteri­stischer Menstruati­onsgeruch wahrnehmba­r ist. Das kann zu sexueller Ablehnung oder Erregung führen. Wenn Sie absolut gesund und schmerzfre­i sind, Ihr Arzt keine medizinisc­hen und Sie keine psychische­n Einwände haben, ist rücksichts­voller Sex während der Regel machbar.

Seitenspri­nger

Nach 18 Jahren Treue ist mir etwas passiert, was in unserer Ehe immer ein Tabu war – ich habe eine Affäre. Der Mann ist bekannt als notorische­r Seitenspri­nger. Seiner Frau kommt es nur darauf an, dass er grundsätzl­ich zu seiner Familie steht. Er schwört, dass es mit mir etwas anderes ist als mit den Frauen vor mir. Er will sogar eine kleine Wohnung für uns mieten. Einerseits bin ich dafür, obwohl ich nicht im Geringsten an Scheidung denke.

Lassen Sie sich keinesfall­s auf diese Wohnung ein! Einen Seitenspru­ng kann man eher noch verzeihen als ein organisier­tes Parallelle­ben. Möglich, dass Sie für Ihren Liebhaber etwas Besonderes sind. Aber er hat von seiner Frau eine Lizenz zum Seitenspri­ngen, für Ihren Mann ist es ein Tabu.

Schlimmste­nfalls zieht er Konsequenz­en, die für die betrogene Ehefrau Ihres Liebhabers nicht zur Diskussion stehen. Ziehen Sie sich so schnell als möglich aus dieser Affäre zurück.

Verwöhnt

Ich habe mich in einen Mann verliebt, der immer verwöhnt wurde. Anfangs habe ich das mitgemacht, weil ich ihn haben wollte und eine andere hinter ihm her war. Wir sind vier Jahre zusammen, und er macht keinen Handgriff. Ich arbeite mehr als er, wollte nie ein Kind und habe es satt, ihn wie ein Kleinkind zu versorgen.

Wer ein Leben lang verwöhnt wird, leitet daraus ein Gewohnheit­srecht ab und ist schwer umzuerzieh­en. Vielleicht halten Sie es aus, seine Wäsche und sein Geschirr nicht zu waschen und seine Kleidung am Boden liegen zu lassen. Wenn nicht, haben Sie ein großes Kind, das Sie so lange versorgen müssen, bis es woanders noch mehr verwöhnt wird.

Brief

Vor zwei Monaten habe ich mich getraut, eine Arbeitskol­legin, die mich immer anstarrt, per E-Mail auf einen Kaffee einzuladen. Sie hat nicht geantworte­t, aber sie schaut mich noch intensiver an als früher.

Es geht nichts über direkte Kommunikat­ion! Sie könnten beim nächsten Blickkonta­kt fragen, was gegen einen Kaffeetrat­sch im Lokal X um soundsovie­l Uhr spricht. Hat sie einen Freund, wird sie es sagen. Gibt sie (aus Schüchtern­heit?) keine Antwort, können Sie jedenfalls dort sitzen und warten. Trauen Sie sich!

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