Korruptionalismus und Postenschacheritis
Die hohe Kunst des Korruptionalismus, gepaart mit der Postenschacheritis, hat in Österreich eine lange Tradition. Politiker, Beamte, Manager und Unternehmer, die den Hals nicht voll bekommen können, denken, dass sie über dem Gesetz stehen. Es werden vollkommen unverschämt Posten zugeschanzt, Staatsaufträge verteilt, windige, hoch dotierte Beraterverträge abgeschlossen und zugeschneiderte Gesetze bestellt und beschlossen.
Das Allerschlimmste dabei ist, dass eine winzige Spitze des Eisberges überhaupt jemals vor Gericht kommt und noch weniger verurteilt werden. Das meiste wird unter den Tisch gekehrt, kann nicht nachgewiesen werden oder ist aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen legal. Somit ist es für die Handelnden äußerst verlockend, diese hohe Kunst auch auszutesten, da das Risiko im Vergleich zum Ertrag äußert gering ist. Beraterverträge, Parteispenden, hoch dotierte Jobs und Staatsaufträge sind einfach viel zu lukrativ, als dass man bei dem sich im homöopathischen Bereich befindlichen Risiko nicht zuschlägt.
Somit stören solche Geschichten
wie der gerade aufgepoppte Casino-Korruptionalismus kaum, und der Korruptionalismus und die Postenschacheritis werden in Österreich weiter Hochkonjunktur haben. Das, was helfen würde, wären strenge Regeln und Strafen. Aber die, die das beschließen müssten, wären selbst davon betroffen. Somit ist davon auszugehen, dass das Spielchen munter weitergeht und man weiter fröhlich mit dem Geld der Steuerzahler seine eigenen Taschen und die seiner Freunde stopft.
Andreas Laszakovits, per E-Mail